Auch dieses Jahr organisiere ich wieder ein offenes Ritual zum Ritual ihrer Heiligen Feuer, mehr dazu findet ihr hier:
https://hekate-tempel.net/2018/04/13/offenes-ritual-zum-ritual-ihrer-heiligen-feuer/
Auch dieses Jahr organisiere ich wieder ein offenes Ritual zum Ritual ihrer Heiligen Feuer, mehr dazu findet ihr hier:
https://hekate-tempel.net/2018/04/13/offenes-ritual-zum-ritual-ihrer-heiligen-feuer/
Während des Winters habe ich mich ausgeruht und die Gemütlichkeit im Haus genossen, jetzt wo der Frühling naht und die Märzenbecher auf unserer Wiese blühen, freue ich mich auf das Anlegen meines Hexengartens, letztes Jahr sind schon die ersten Pflanzen in die Erde gekommen, Tollkirschen, Rauten, Knollen vom Eisenhut, Bittersüßer Nachtschatten, Jasmin und Wermut. Ich habe als Versuch auch ein Beet mit viel Sand ausgefüllt und Kies und dort zwei Alraunen angepflanzt im Herbst (eine Herbstblühende und eine Frühjahrsblühende) und bis zu den richtig kalten Frosttagen vor einigen Wochen sahen sie über den Winter auch weitaus besser aus, als die Alraunen die ich drinnen in Kübeln überwintere. Ich hoffe das sie auch die letzten Frosttage gut überstehen. Ich habe die ersten Samen begonnen im Haus in Töpfe zu pflanzen, Purpurwinden, Stechapfel, Chilli und Jalapenos. In den Garten direkt kommen dann bald noch viele Wildkräuter und Blumen, Sonnenblume, Levkojen, Kapuzinerkresse und Ringelblumen. Dann warte ich noch auf die Samen von nachtblühenden Pflanzen für den Hexengarten und werde den Garten nach und nach mit anderen Hexen- und Heilpflanzen bestücken, für meine Pulver, Tränke, Räucherwerk , Öle und Rezepturen. Und im Frühjahr will ich einen großen Steinaltar für Hekate aufbauen, im hinteren Teil des Gartens, zwischen alten Obstbäumen, für die Gruppenrituale und werde auch andere besondere Orte im Garten Schaffen für meine Magie und die Wesenheiten des Gartens.
Als ich vor einigen Jahren mit diesem Blog begann habe ich viel über traditionelle Hexenkunst geschrieben und über meine Rezepturen und möchte diese Themen wieder mehr in nächster Zeit hier einfließen lassen.
Während des Winters war ich recht zurückgezogen, langsam kommt mein Bedürfnis für soziale Kontakte wieder mehr zum Vorschein. Jetzt im März werde ich in Hameln einen magischen Stammtisch ins Leben rufen, offen für Magie Praktizierende und Interessierte aus den verschiedenen Traditionen und Pfaden der Magie. Und bin schon sehr gespannt wie dieses Projekt anlaufen wird.
Ein anderes Projekt das mir schon länger im Kopf herum geistert, ist ein heidnisch-magisches Netzwerk ins Leben zu rufen, für Menschen die im und ums Weserbergland wohnen um sich online etwas zu vernetzen. Ich hatte auch die Idee hier auf meiner Webseite eine extra Seite einzurichten für Hexen im Weserberland, die als ein ähnliches Netzwerk dienen soll, denn viele Hexen leben heute in den Großstädten, doch ich denke das auch in den ländlichen Gebieten viele leben, aber mehr im Verborgenen bleiben. Und ich möchte lokal in meiner Region etwas auf die Beine stellen, dass Hexen hier im Weserbergland sich leichter vernetzen können untereinander, aber beide Pläne sind noch nicht voll ausgereift. Und auch über die lokalen Kraftorte, Kultstätten und Naturtempel wollte ich eventuell mehr schreiben, denn das Weserbergland ist von diesen besonderen Orten durchzogen und ich habe jetzt das Glück in der Nähe des Sagenumwobenen Iths zu leben und habe einige dieser Orte in meiner direkten Umgebung. In den letzten zwei Jahren bin mit meinem Partner zu vielen der Kraftorte im Weserbergland gefahren, um mich in die Orte hinein zu spüren und mein Partner hatte Bilder von diesen Orten gemacht, bei unseren Besuchen und trotzdem gibt es noch viele Orte hier, die wir noch nicht besucht und erkundet haben.
Im Mai und September werde ich über mein Heiligtum der Hekate Pasikrateia wieder offene Rituale organisieren. Und bin am Überlegen auch wieder einige Workshops oder Seminare anzubieten, vielleicht aber dies erst im kommenden Jahr.
Ansonsten freue ich mich einfach darauf das Jahr zu genießen.
Seit ungefähr 60 Jahren wird Hexenkunst als eine Religion wahrgenommen, jedenfalls in der westlichen Welt. Es wimmelt von Informationen über moderne Hexenrituale im Internet und auch in Büchern. Jeder der ein Interesse an Hexen hat, kann sich heute leicht Informationen beschaffen. Hexerei wird auch in Filmen, Serien und Fantasy Büchern immer positiver dargestellt- was eine sehr gute Wendung ist aus meiner Perspektive
Die religiöse Seite der Hexenkunst wurzelt in Jahreszeitlichen Festen (Sabbaten), Vollmondfesten (Esbaten) und den Ritualen zu diesen Festivitäten. Auch in der Verehrung der Gottheiten bei diesen Ritualen. Es gibt Hohepriesterinnen und Hohepriester die Coven leiten, einzelne Hexen die Workshops im Internet anbieten und Interessierten Informationen darüber geben- wie sie selbst Hexe werden können und damit ein Teil der Religion werden können. All dies ist eine durchaus positive Entwicklung. Hexenkunst wurde vom Stigma des diabolischen befreit. Doch neben dieser religiösen Seite der Hexenkunst, gibt es noch eine andere. Hexenkunst ist durchaus auch eine Art magisches Handwerk- das wie jedes Handwerk eine Begabung erfordert. Und neben dieser Begabung auch Fleiß, Ausdauer und Hingabe.
Vor gar nicht allzu langer Zeit waren Hexen in der Folklore Menschen, die von Geburt an, gewisse Begabungen besaßen und damit anders waren als die Anderen. Oder aber sie erhielten im Volksglauben ihre Begabungen durch einen Pakt mit dem „Teufel“ (hinter diesem Pakt verbirgt sich nichts anderes als die Verbindung zu den alten Göttern und Geistern, die vom Christentum verteufelt wurden).
In jeder Kultur gibt es Menschen die mit besonderen spirituellen Begabungen geboren werden. Menschen die von Natur aus einen Zugang zur anderen Welt haben- egal ob wir diese jetzt Unterwelt oder Anderswelt nennen. Und ich denke auf diese Sichtweise bezieht sich auch die ursprüngliche Bedeutung des Wortes Hexe- jemand der auf dem Zaun zwischen den Welten ist, oder in der Hecke sitzt, ein Grenzgänger, jemand der mit der anderen Seite verbunden ist. Hexen sind mit der Unterwelt verbunden, jener anderen Welt, die neben unserer alltäglichen Welt liegt. Der Welt der Geister, in der das schöpferische Potential für alles liegt, aus der die Träume aufsteigen, Visionen und Eingebungen, aus der Kreativität und schöpferische Kraft fließen.
Und auch heute noch gibt es natürliche Hexen, Menschen die einen starken Zugang zur Unterwelt haben und durch diesen Zugang, Begabungen und Fertigkeiten besitzen. Sie sind einfach Hexen. Viele von ihnen verstehen anfangs nicht was sie sind, wollen normal sein und sich anpassen, fühlen sich anders und fremd und passen oft nicht richtig in die sozialen Gefüge um sie herum. Bis sie ihre Andersartigkeit annehmen und für sich akzeptieren, dann beginnt ein Veränderungsprozess. Die Begabungen die man anfangs versucht hat zu unterdrücken, werden erkundet, kultiviert und als wertvoll begriffen. Aus der Akzeptanz des anders seins- wird ein Selbstvertrauen das dazu führt, das man nicht mehr versucht sich künstlich anzupassen sondern einfach ist und auslebt wer man wirklich ist.
Aus diesem Blickwinkel hat Hexenkunst weniger etwas mit Religion zu tun, sondern mit dem annehmen und ausleben des eigenen Potentials. Wenn Hexen anfangen ihre Verbindung zur anderen Welt zu kultivieren und auszuleben, dann werden sie zu lebendigen Verbindungen zwischen den Welten, mit einem Fuß in der Ordnung der Menschenwelt, mit dem anderen Fuß im kreativen Chaos der Natur. Durch uns Hexen kommt die Kraft der Unterwelt in die Menschenwelt, mit all ihrem kreativen Potential. Hexen sind oft individuell und unkonventionell, hinterfragen die sozialen Werte und Normen, folgen ihren eigenen Regeln, sie sind erfüllt von einer inneren Kraft und wissen diese zu verwenden, sie haben Verbindungen zu hilfreichen Geistern, zu den Ahnen und den alten Göttern, lebendige Verbindungen die nicht auf einem Glauben basieren- sondern auf persönlicher Erfahrung und Interaktion mit diesen alten Kräften. Wenn ich hier von der Unterwelt schreibe, meine ich nicht ein dunkles, kühles Reich das von den Schatten der Toten besiedelt wird und auch nicht die feurige Hölle der christlichen Mythologie, sondern das Reich der schöpferischen Möglichkeiten, den fruchtbaren Schoß der Schöpfung, aus dem sich alles in die materielle Welt ergießt und zu dem alles wieder zurück strömt. Natürlich ist dieser Ort das Reich der Geister, der Träume und das Sammelbecken des normalerweise verborgenen und unsichtbaren, die Welt hinter unserer Welt und doch ein Teil von ihr.
Seit der Christianisierung glauben die Menschen seit vielen Jahrhunderten, dass Hexen mit dem Teufel im Bunde stehen- in Wirklichkeit stehen sie mit der Unterwelt in Verbindung, mit den alten Göttern und Geistern, mit dem Land und seinen Wesenheiten. Der legendäre Teufelspakt ist nichts weiter als eine Metapher für die tiefe Verbindung, die Hexen zu den alten Göttern hatten und haben, zu den Kräften die von der Kirche im wahrsten Sinne verteufelt wurden. Diese Kräfte, Gottheiten und Wesenheiten sind verbunden mit der Natur und der natürlichen Ordnung, sie fordern von den Menschen keine Askese, kein Abwenden von der Welt, kein Verzicht auf die angenehmen Seiten des Lebens. Im Gegenteil sie fördern ein freudvolles Leben- ein Leben das erfüllt ist von Freude, Ekstase, Liebe, Kraft und Magie. Und auch dies spiegelt sich in uns Hexen wieder- durch unsere Verbindung zur Unterwelt und zu den alten Kräften können wir diese Qualitäten wieder in die Welt bringen, den uralten Samen der Magie neu sähen, in unserem eigenen Leben- und durch unser Leben in den Leben der Menschen die mit uns verbunden sind. Aus der Sicht der Kirche waren die alten Götter nichts weiter als böse Dämonen und Teufel, die Natur sollte unterdrückt und sich untertan gemacht werden, die guten Seiten des Lebens wurden perversiert und zur Sünde erklärt, die Hexe wurde zur Verbündeten der sündigen Seite des Lebens, zur Verbündeten des Teufels und des Chaos und dadurch auch zum Sündenbock für allerlei Unglücke. Statt sich der Askese hinuzugeben, geben sich Hexen der Freude hin, statt die Welt als Jammertal zu sehen, sehen Hexen die Welt als göttlich und heilig, statt das Göttliche in einem fernen Himmel zu suchen, wissen Hexen das das Göttliche in uns ist und in der Welt. Statt sich dem Leben und der Natur zu entsagen, geben wir uns dem Leben und der Natur hin, statt die Natur zu bändigen und zu unterdrücken, lernen wir von ihr und wissen das wir ein Teil von ihr sind. Statt Phantasie und Kreativität zu unterdrücken, nehmen wir sie an und statt Magie als etwas böses und unheimliches auszulegen, sehen wir Magie als unser schöpferisches Potential und als unser mächtiges Werkzeug zugleich.
In einer gewissen Weise sind Hexen wie Unkraut das in einem Garten gedeiht. Die Menschen können noch so sehr versuchen das wilde, ungewollte und chaotische aus ihrem Garten zu vertreiben, doch die Natur bringt immer wieder die Samen der Unkräuter in den Garten. Ein Teil der kreativen natürlichen Ordnung, die selbst einen künstlich gepflegten Garten schnell wieder einnimmt, wenn man unachtsam wird. Ebenso ist es mit Hexen. Menschen können noch so sehr versuchen das Andere zu verbannen, Menschen die anders sind auszugrenzen oder gar zu verfolgen- dies ändert nichts daran das es immer wieder Menschen gibt die wie Unkraut, in den gezähmten Strukturen auftauchen und diese hinterfragen, Hexen bringen das schöpferische Potential der Unterwelt und der Natur in die Strukturen der Menschen.
Natürliche Hexen sind frei und ungezähmt, folgen ihren eigenen Moralvorstellungen, sind in Kontakt mit ihrer inneren Kraft und nutzen diese- jedenfalls im Idealfall. Leider gibt es viele natürliche Hexen die ihre eigene Natur nicht verstehen, oder nicht annehmen können, die sich vor ihren Begabungen fürchten (durch Jahrhunderte alte Vorurteile und Unwahrheiten beeinflusst) oder versuchen einem Pfad zu folgen der eigentlich nicht für sie passt und eher ihren Zugang zu ihrer eigenen Macht und ihre Verbindung zur Unterwelt beschneiden, statt diese zu fördern.
Wenn der Same des Potentials nicht gewässert wird und nicht auf nahrhaften Boden trifft, dann verkümmert er. Eine Begabung oder ein Talent zu haben ist erst der Anfang. Wenn dies nicht gefördert wird, dann liegt das Talent bracht und die Begabung wird nicht ausgebaut. Hexen müssen ihre Talente, Fertigkeiten und Begabungen ausbauen, ihr Leben mit praktischer Magie erfüllen, die Verbindungen zu den Kräften und Göttern pflegen und hegen, die Verbindung zur eigenen Kraft immer wieder neu entdecken und wertschätzen und die eigene Andersartigkeit annehmen. Dann entwickelt sich das Potential der Hexen und wir beginnen über uns hinaus zu wachsen. In jeder Hexe brennt eine Flamme, ein magisch-spiritueller Funken. Diese Flamme können wir schüren und anheizen damit in uns ein starkes Licht scheint, ein Hexenfeuer das unsere eigene Kraft verkörpert und unsere Verbindung zur Unterwelt. Und in unserem Blut strömt diese Flamme ebenso, die Verbindung zu den Hexen die vor uns die alten Verbindungen geknüpft haben und uns unser Potential schlummernd in unserem Blut hinterlassen haben, doch es liegt an uns selbst dieses Potential zu erwecken und das Hexenfeuer in uns hell brennen zu lassen, im hier und jetzt.
Praktische Umsetzung:
Hexen können ihr Potential ausbauen in dem sie ihre Begabungen nutzen, wirkt Zauber um euer Leben positiv zu beeinflussen, nutzt Divination um die Zukunft zu erhellen und mit den Geistern und Göttern zu kommunizieren, nutzt eure individuellen Talente im Alltag, verwendet eure Begabungen. Lernt neue Techniken der Zauberei, die euch begeistern und beflügeln, widmet euch der handwerklichen Seite der Hexenkunst- wie in Musiker der ein Instrument lernt, spielerisch aber mit Hingabe und Disziplin. Nicht jeder Zauber wird auf Anhieb funktionieren, nicht jeder Kontakt zu den Geistern wird fruchtbar sein. Alles im Leben ist eine Sache der Übung. Doch nur Ausdauer und Beharrlichkeit führen zum Ziel vermengt mit Spaß, Freude und Hingabe. Die religiöse Seite der Hexenkunst ist sehr erfüllend, die Rituale können die Seele bewegen und uns mit den alten Kräften um uns verbinden, die Jahreszeitlichen Feste helfen uns die Schönheit der Natur bewusst wahrzunehmen, die Zyklen von Tod und Geburt zu verstehen und uns mit Gleichgesinnten in Kontakt bringen. Doch die handwerkliche Seite der Hexenkunst fördert unser Potential, speist unsere persönliche Kraft, kann unsere Kreativität entfachen und hilft uns dabei unsere eigene Macht schöpferisch zu gebrauchen. Die Welt braucht wieder Hexen die mit ihrer eigenen Macht verbunden sind, die eigenmächtig sind und ihr Leben mit Magie erfüllen und schöpferisch gestalten. Widmet euch mit Freude, Hingabe, Begeisterung und Disziplin eurerHexenkunst, seit freudvoll und unkonventionell, hört auf eure Intuition, pflegt die Verbindungen zu euren Hilfsgeistern, zu den Ahnen und Göttern und nehmt eure Andersartigkeit an- denn in dieser liegt unsere größte Kraft.
Ich hatte hier auf meinem Blog schon etwas über die Veränderungen geschrieben, die mir das Leben durch die Trennung und Scheidung von meinem Ex-Mann, beschert hatte (hier und hier). Es fühlte sich für mich an, als wäre alles was mir Verwurzlung und Stabilität gegeben hatte, plötzlich instabil wurde und ich wusste über Monate nicht, wohin mich mein Weg führen würde und wie es weiter geht. Erst versuchte ich unser altes Haus alleine zu halten, als sich herauskristallisierte das dies nicht möglich ist, verschlug es mich in eine kleine verschlafene Stadt an der Weser (30 Kilometer entfernt von meiner gewohnten Umgebung), wo ich jetzt etwas über ein Jahr lang erstmal alles etwas sacken lassen konnte und wieder neue Kraft geschöpft habe. Anfang des Jahres begann ich dann nach einem neuen, dauerhaften Heim die Augen offen zu halten und jetzt zur Herbsttagundnachtleiche bin ich mit dem Großteil meines Umzuges fertig.
Statt in einer einsamen Hütte, in der ich alleine im Wald hause (wie ich es mir eigentlich ausgemalt hatte), hat mein Weg mich in ein kleines Dorf geführt, in ein Heim das ich mit meinem Partner teile, mit einem verwunschenen Garten in dem alte Obstbäume stehen und ich viel Platz für meine Kräuter habe. Manchmal geht das Leben Umwege und wenn man diesen Umwegen folgt, kann es sein das selbst aus Zeiten der Ungewissheit und der Not, sich die Dinge so verändern das sie sich nicht nur zum positiven wenden, sondern einen sogar noch Möglichkeiten offenbaren, die man gar nicht für möglich gehalten hätte.
In den letzten Jahren hatte sich mein Leben so angefühlt, als würde mein altes Leben, wie ich es damals kannte, sterben und vergehen, wie eine Pflanze die verdorrt ist und langsam sich auflöst. Danach fühlte sich alles in der Schwebe an und ich fühlte mich irgendwie wie ein Samenkorn das durch den Wind umher getrieben wurde, ohne Einfluss darauf zu haben, wohin der Wind das Samenkorn tragen wird. Jetzt fühle ich mich angekommen und es ist Zeit neue Wurzeln zu schlagen.
In meiner alten Umgebung war ich stark verwurzelt, ich fühlte mich mit der Landschaft verbunden, ich kannte die besonderen Orte, ich wusste welche Pflanzen wo wachsen, ich fühlte mich stark mit den Geistern der Umgebung verbunden und es fühlte sich so an, als wäre ich mit der Magie des Ortes verwoben. In meiner alten Umgebung fühlte ich mich immer angebunden, als würde die Magie dort die Landschaft durchfluten und ich fühlte mich selbst als ein Teil von dieser pulsierenden Kraft.
Als ich letztes Jahr diese Umgebung verlassen musste, fühlte ich mich entwurzelt und ich hatte das Bedürfnis möglichst schnell neue Wurzeln zu schlagen. Doch dies war gar nicht so einfach wie ich es mir vorgestellt hatte. In der kleinen Stadt in der ich wohnte, fühlte ich keine Magie, die durch die Landschaft pulsiert, ich fühlte mich nicht eingewoben und wollte dies ändern. Doch so sehr ich mich bemühte, meine Versuche wollte nicht so richtig Früchte tragen. Und ein Teil von mir wusste intuitiv immer das ich nur Übergangsweise an diesem Ort sein würde. Mein Partner der nur einige Kilometer von der kleinen Stadt entfernt wohnte, zeigte mir viele der besonderen Orte in der Umgebung, wir besuchten alte Kultorte, wanderten durch die Wälder, bestiegen die Berge und Hügel und schnell erkannte ich die Schönheit der Natur um mich. Hier waren die Wälder viel weitläufiger, die Natur abwechslungsreicher und vor allem streifen hier wieder Wölfe durch die Wälder und Luchse. Durch die Unternehmungen fühlte ich mich schnell heimisch in der Landschaft und der Umgebung, ich fühlte wie ich langsam neue Wurzeln schlug. In der kleinen Stadt gelang mir dies trotzdem nicht, aber ich war zufrieden damit das ich wenigstens mit der Landschaft und der Natur verwurzeln konnte. Und trotzdem vermisste ich dieses Gefühl, dass Magie durch die Umgebung pulsiert, wie ich es vorher in meiner Heimat gewohnt war. Mir war schleierhaft warum ich so viel Magie in meiner Heimat um mich spüren konnte und mich dort so eingebettet fühlte und warum dies hier in meiner neuen Umgebung sich so anders anfühlte.
Anfang des Jahres ging ich in einem Waldstück auf einem Berg spazieren und gab mich meinen Gedanken hin, ich sehnte mich nach dem Gefühl verwurzelt zu sein, angebunden zu sein und dann kam die Antwort auf meine Fragen wie ein Geistesblitz in mein Bewusstsein. Meine Verbindung zur Magie in der Landschaft lag nicht daran, dass es dort mehr Magie gab als hier, sondern es lag an mir selbst. In meiner Heimat war ich über die Jahre Verbindungen zu den Ortsgeistern eingegangen, ich war Verbindungen zum Land eingegangen und zu den Wächtern der Umgebung dort. Dies hat sich über die Jahre eingespielt und gefestigt und durch diese Verbindungen wurde mir der Zugang zu der Magie ermöglicht die ich in der Umgebung so selbstverständlich wahrnehmen konnte. Hier in meiner neuen Umgebung fehlte mir diese Verbindung zu den Wächtern und Wesenheiten.
Also begann ich im April diese Verbindungen zu knüpfen. Um die Walpurgisnacht herum, ging zu einer Höhle im Ith, der Ith ist ein besonderer Berg und war vermutlich für die Germanen ein heiliger Hain, viele Kutorte verteilen sich über den Berg, einer von diesen die Höhle die ich für mein Ritual ausgewählt hatte. Am Eingang der Höhle entzündete ich meine Laterne, bereitere meine Opfergaben vor- Kekse, Räucherwerk und Milch und stellte mich in einem recht formlosen und einfachen Ritual den Wächtern des Ortes und den Ortsgeistern vor. Ich brachte ihnen meine Opfergaben dar und teilte ihnen mit das ich mich nach dem Zugang zur Magie in der Landschaft sehne und das ich vorhabe mich hier in dieser Umgebung jetzt niederzulassen, irgendwo wo es passend ist für mich und das ich mich mit der Landschaft in einer ähnlichen Weise verwurzeln will, wie ich es in meiner Heimat tat. Das Ritual war nicht sehr spektakulär, ich fühlte zwar das ich die Aufmerksamkeit einiger Wesenheiten auf mich zog, aber ich dachte mir, das ich das Ritual dann nochmal wiederholen müsste einige Male. Ich bedankte mich und machte mich auf den Weg nach Hause.
Mein Plan war dann, das ich dieses Ritual auch noch an anderen Orten durchführen wollte, zum Beispiel an Kreuzungspunkten von Ley-Linien in der Umgebung, an anderen Kultorten und auf anderen Bergen hier, um mich so nach und nach den hier zuständigen Wächtern und Wesenheiten vorzustellen. Doch diese Rituale waren gar nicht mehr nötig. Einige Tage nach dem Ritual konnte ich die Magie in der Landschaft fühlen, ich fühlte mich genauso angebunden an diese Kraft, wie in meiner Heimat. Und nicht nur das, in den nächsten Wochen lernte ich besondere Orte durch Zufälle kennen und hörte durch Zufälle von Kultorten die nicht so einschlägig bekannt sind, beispielsweise gab es hier in der Umgebung einen Hexentanzplatz auf einem der Berge, der eine ähnliche Bedeutung hatte wie der Brocken im Harz. Durch das Ritual öffnete sich mir der Zugang zu der Magie der Landschaft und mir wurden neue Wege gezeigt mich mit dieser zu verbinden.
Anfang des Jahres wuchs auch mein Wunsch danach- jetzt ein dauerhaftes Heim zu finden umd dort endlich wieder mein Leben neu zu verwurzeln. Ich fertigte einen Talisman an und lud ihn mit dem Ziel auf, mir ein Heim anzuziehen, das meinen Vorstellungen entsprach, bzw. mich zu diesem Heim zu führen. Jetzt wo ich diese Zeilen schreibe, bin ich wie gesagt schon umgezogen, ich bin mit meinem Partner zusammen gezogen. Wenn ich morgens aufstehe, kann ich meine magischen Übungen im Garten machen, Nachts kann ich meine Rituale im Licht der Sterne und des Mondes zelebrieren und wenn ich hinten aus den Garten gehe, öffnen sich mir direkt die Felder und ich blicke hinauf zum Ith. Das Foto hier am Anfang des Artikels zeigt die Aussicht vom Garten hin zu diesem besonderen Berg. Hier fühle ich mich endlich wieder richtig zuhause, ich fühle das ich hier meine Wurzeln erneut tief wachsen lassen kann. Meine Wohnung im Haus ist fast fertig eingerichtet und ich werde in den nächsten Wochen beginnen einige Pflanzen in meinen Garten zu pflanzen, einige Pflänzchen hatte ich schon in den letzten Wochen aus einem Klostergarten in der Nähe als Jungpflanzen bekommen und in die Erde gepflanzt. Einige der Pflanzen von meiner Terrasse (in der alten Wohnung) sind auch schon in Töpfen hier und die restlichen werde ich bald auch hier in den Garten holen, viele dieser Pflanzen wuchsen schon im Hexengarten in meinem alten Heim, vor dem Umzug hatte ich sie in Kübel gepflanzt und seit dem wuchsen sie auf der Terrasse meiner Wohnung und jetzt bald werden sie ihre Wurzeln in die Erde schlagen hier in meinem neuen Heim, ebenso wie ich selbst. Und der Talisman ruht seit Vollmond in der Erde in meinem Garten, denn jetzt habe ich mein Heim gefunden. Und mit der Zeit wird auch hier mein Hexengarten neu entstehen.
Der Kessel ist eine deutschsprachige Zeitschrift über Heidentum, Naturspiritualität, Hexenkunst und Polytheismus (oder wie es die Zeitschrift selbst bezeichnet: Vielgötterei).
In der zweiten Ausgabe erkläre ich meine Version des klassischen Honey Jar Spell- aus der Hoodoo Magie. In der dritten Ausgabe findet ihr einen Zauber um euer Heim dauerhaft zu schützen- inspiriert durch die Hedge Witchcraft. Und in der aktuellen Ausgabe teile ich ein Ritual um sich mit den Geistwesen zu verbinden, die dich in deiner Nähe umgeben.
Hier findet ihr einen Link zu meinem Autorenprofil
Ich freue mich schon auf weitere Artikel von mir im Kessel, die voraussichtlich auch in kommenden Ausgaben aufgegriffenen werden.
Ich hatte nie das Bedürfnis mit „Dämonen“ zu arbeiten, oder mich tiefer mit den „Dämonen“ aus den Grimoarien wie dem Schlüssel Salomons zu befassen. Für mich war das irgendwie immer sehr christlich-jüdische Magie und gehörte nicht in mein persönliches heidnisches Weltbild. In meiner Verbindung mit Hekate hatte ich mich durchaus mit den Daimonen der griechisch-römischen Antike beschäftigt und auch durchaus die Daimonen in meinen Theurgie Experimenten angerufen, die Hekate unterstehen, doch eher als ein schwarmhaftes Kollektiv von Wesenheiten. Und habe auch regelmäßig mit Aradia gearbeitet, die ich persönlich in die Kategorie Daimon einordnen würde, doch bis auf Aradia hatte ich hatte bis vor einiger Zeit nicht einen individuellen „Dämon“ mit eigenem Namen und eigener Identität angerufen, schon gar nicht mit der Evokationsmagie aus den einschlägigen Grimoarien.
Tja wie heißt es doch so schön, in der Not wird man erfinderisch- oder vielleicht offener für andere Wege. Durch die Trennung von meinem Exmann und die damit verbundene Scheidung hatte sich meine finanzielle Situation zu einer sehr verzwickten Angelegenheit entwickelt. So verzwickt das meine magischen Bemühungen in dieser Hinsicht kaum Spielraum für Veränderungen oder Verbesserungen erschaffen konnten.
Anfang des Jahres viel mir in dem Buch – Strategic Sorcery- von Jason Miller, ein Ritual auf, bei dem der Autor dem „Dämon“ Bune empfiehlt für finanzielle Angelegenheiten und ein Ritual empfiehlt um mit Bune in Verbindung zu kommen. Nach einigen Überlegungen habe ich dann das besagte Ritual für mich angepasst und dann Bune angerufen mit dem Ziel mir in meinem Finanzchaos zu helfen.
In dem Ritual hatte ich mich mit Hekate verbunden und in ihrem Namen einen Kreis gezogen, das Siegel von Bune angefertigt und den „Dämon“ dann mit Räucherwerk als Opfergabe angerufen. Die Verbindung kam sehr schnell und sehr klar zustande, Bune fühlte sich sehr förmlich an, wie ein Anwalt, aber sehr positiv. Bune fühlte sich in keiner weise bedrohlich oder furchteinflössend an. Und schon einige Wochen nach dem Ritual begannen sich die ersten Ergebnisse zu zeigen. Und innerhalb einiger Monate veränderten sich viele Aspekte meiner Problematik sehr positiv für mich und wendeten sich zum Guten. In der Zeit hatte ich mich noch weitere Male mit Bune verbunden und jetzt fühlte sich Bune eher weiblich an, sehr warm und sonnig.
Ich bin Bune sehr dankbar und möchte mit diesem Artikel seinen/ihren Namen ehren und kann diese Wesenheit als Ansprechpartner in Geldangelegenheiten wärmstens weiterempfehlen. Natürlich mit einem konkreten Plan den man mit Hilfe von Bune realisieren will.
Bune ist ein Daimon der in den klassischen Grimoarien als männlich beschrieben wird, wie alle „Dämonen“, doch heute von vielen als weiblich wahrgenommen wird. Bune kann wie gesagt sehr hilfreich in Geldangelegenheiten sein, er/sie ist aber auch mit Nekromantie verbunden, in diesem Bereich habe ich mit ihm/ihr allerdings noch keine Erfahrungen gemacht. Bune fühlt sich für mich sehr positiv an, sehr warm und sonnig. Von der Energie her wie eine Mischung aus der Energie von Jupiter und Sonne. In dem Ritual von Jason Miller wird er/sie dem Engel Jupiters unterstellt und ist mit dem Schützen verbunden, in anderen Analogien ist er/sie mit der Sonne und dem Löwen verbunden. Beide Zuordnungen fühlen sich für mich stimmig an. Da Bune ein Herzog ist in der Ars Goetia wird er auch mit der Venus verbunden- was aber mit dem Rang des Herzogs verbunden ist und nicht mit seinem Wesen direkt.
Durch die Verbindung zu Bune hat sich auch mein Verständnis der „Dämonen“ sehr gewandelt. Ich sehe sie nicht mehr als Wesenheiten die ihren Platz nur in der jüdisch-christlichen Evokationsmagie haben, sondern betrachte sie jetzt eher als sehr alte und weise Wesenheiten, die ihre Wurzeln in den magischen Praktiken Ägyptens, Mesopotamiens und Babylons haben und deren Kraft und Einfluss in diesen Kulturen positiv war und auch bis in die griechisch-römische Spätantike fortlebte. Die Auslegung dieser Wesenheiten veränderte sich dann allerdings durch die christlich-jüdische Interpretation und wurde ins Negative verkehrt und verzehrt und diese Wesenheiten wurden so immer mehr verteufelt. Wenn man sich den „Dämonen“ mit diesem Wissen annähert und sich ihnen respektvoll nährt, statt sie mit Jahwe zu bedrohen, verändert sich das Bild schon gewaltig. Bune ist mir nicht dämonisch erschienen, sondern sehr positiv, freundlich und warm.
An diesem Wochenende fand der Mystica Hamelon statt, ein Mittelaltermarkt in der Innenstadt von Hameln, der jährlich im März stattfindet und auch von Jahr zu Jahr wächst.
Dieses Jahr trat die Pagan Folk Gruppe Waldkauz auf dem Müsterkirchhof auf. Wo einst der sagenumwobene Rattenfänger die Menschen von Hameln mit seiner Musik in den Bann zog, verzauberten jetzt die Musiker von Waldkauz die Besucher mit ihren Songs, die von Naturspiritualität inspiriert sind und mit einer ganz eigenen Magie die Brücke zwischen den Welten schlagen und die Zuhörer mit ihrer Musik in die Anderswelt führen.
Ich selbst wurde vor einiger Zeit durch Zufall auf die Gruppe Waldkauz aufmerksam, ich hörte „heidnische Musik“ auf Youtube, von diversen Künsterln und Interpreten, die wild von Youtube mir vorgespielt wurden (da immer wenn ein Song endet, ein weiter ähnlicher Song automatisch startet). An dem Abend spielte mir Youtube dann auch den Song „Heiden unserer Zeit “ vor und dieses Lied machte mich neugierig und ich hörte in andere Stücke rein die von Live Auftritten auf Youtube zu finden waren.
Am Freitag besuchte ich mit einigen Freunden und Bekannten den Mystica Hamelon, als wir über den Markt schlenderten fiel uns das Programmheft in die Hände.Und ich war sehr überrascht als ich unter den diversen Gruppen von Musikern, Schaustellern und Vorführungen auch den Namen Waldkauz fand. Leider war ihr Auftritt an dem Nachmittag schon im vollen Gange als ich den Flyer entdeckte, aber wir konnten dann noch einige Lieder hören. Am Samstag besuchte ich den Markt dann nochmals mit meinem Partner und wir gingen gezielt zum Auftritt, die Gruppe spielte ungefähr 1,5 Stunden ihre Lieder und entführte das Publikum in die Anderswelt. Und ich fand es sehr gut, das sie auch ihren Song- „Heiden unserer Zeit“- spielten. Auch mein Partner der eigentlich mit Heidentum nicht viel am Hut hat, war von der Darbietung der Künstler sehr angetan.
Waldkauz spielt im Laufe des Jahres noch auf weiteren Mittelaltermärkten. Im April hat die Gruppe ein Konzert in Hildesheim und mehr Informationen findet ihr auf ihrer Homepage: http://www.wald-kauz.de/
In der Zweiten Ausgabe des Kessels könnt ihr ein Interview von ihnen lesen (und in der gleichen Ausgabe findet ihr auch von mir Anweisungen für einen Honigglas Zauber).
Ich kann es nur wärmstens empfehlen sich Waldkauz auf den kommenden Mittelaltermärkten live anzusehen, oder ihr Konzert in Hildesheim zu besuchen.
Vor einigen Monaten bin ich umgezogen, von einem Dorf in eine kleine Stadt, durch den Umzug musste ich auch meine alten Ritualorte hinter mir lassen. Besonders schwer fiel mir das mit der dreifachen Wegkreuzung auf dem Todtenberg. Hier habe ich für Hekate Trioditis einen kleinen Altar gepflegt über die Jahre. Zu jedem Deipnon habe ich an dieser Wegkreuzung meine Opfergaben niedergelegt, bin zu verschiedenen Zeitpunkten im Monat jeweils zu dem Altar gelaufen, habe Hymnen für die Göttin gesunden, Opfergaben niedergelegt und sowohl für mich alleine als auch mit anderen dort Rituale zelebriert. Nach dem Umzug habe ich versucht einen vergleichbaren Ort in meiner neuen Umgebung zu finden. Kreuzwege gibt es ja überall, und so bin ich zu jedem Deipnon an andere Kreuzwege hier gegangen, habe die Opfergaben niedergelegt und mich mit Hekate verbunden. Doch an keinem der Kreuzwege hier kam diese besondere Resonanz zustande wie auf dem Todtenberg (oder wie an jenem Kreuzweg den ich über Jahre verwendet hatte, bevor ich am Todtenberg lebte).Auf dem Todtenberg hatte ich immer das Gefühl das die Geister um mich sind, Hunde haben im Dorf gebellt nachdem ich die Opfergaben für die Göttin niedergelegt hatte und oft haben Eulen und Käuzchen in der Nacht gerufen, dazu kam immer das starke Gefühl das die Göttin um mich ist und den Ort in Besitz nimmt. Auf den Kreuzwegen hier, blieb dies bisher aus, keine bellenden Hunde, keine Eulenrufe oder andere Zeichen, nachdem ich die Opfergaben jeweils auf den neuen Kreuzwegen niedergelegt hatte und eher ein Gefühl der Abgeschiedenheit, als eine innige Verbindung von Hekate zu diesen Kreuzwegen.Auch wenn es überall Wegkreuzungen gibt, scheint nicht jede Wegkreuzung gleich gut geeignet zu sein, oder ich war über die Jahre einfach etwas verwöhnt durch meinen Zugang zu einer wirklich besonderen Wegkreuzung?
Auch für die „Indoor Gurppen Rituale“ musste ich mich stark umgewöhnen. In meinem alten Haus hatte ich einen eigenen Ritualraum und konnte dort auch gut Gruppenrituale organisieren, jetzt in meiner zwei Zimmer Mietwohnung, ist dies wirklich eine Herausforderung, daher hatte ich begonnen mich in meiner Umgebung nach einem geeigneten Ort für Rituale in Gruppen umzusehen.
Vor einigen Monaten habe ich den Heiligenberg entdeckt. Auf diesem Berg befindet sich ein heidnischer Ringwall, der nicht archäologisch erforscht wurde und auch die Grundmauern einer alten Kirche, die wohl im 17 Jahrhundert aufgegeben wurde. Der Ort hat eine sehr starke und ausgleichende Kraft und ich kann mir gut vorstellen, das dieser Berg schon vor dem Christentum ein Kultort war. Der Ort ist nicht weit entfernt vom Ith, ein Berg der für die Germanen wahrscheinlich ein heiliger Hain war. Und vom Berg aus kann man auf ein Kloster blicken, das einst sogar ein Wallfahtsort war. Jedenfalls habe ich begonnen bei Spaziergängen Opfergaben für die lokalen Ortsgeister darzubringen, Honig, Milch, Blumen, Brot und andere Speisen. Und bei einem Spaziergang mit meinem Partner haben wir einen alten Steinbruch entdeckt, der recht versteckt gelegen ist und eine sehr starke Anziehung auf mich hatte, als ich den Steinbruch betrat, fühlte es sich an als würde ich einen alten und vergessenen heiligen Ort betreten, und tatsächlich waren dort Steine wie ein Altar aufgerichtet worden.
Zur Wintersonnenwende habe ich diesen Ort erneut besucht und dort ein Ritual zu Ehren von Hekate gemacht und zu Ehren der Ortsgeister, als ich anfing Honig auszugießen, dreimal für Hekate, begannen Krähen überall um mich zu rufen, Wind kam auf und bewegte die Zweige der Bäume um mich und ich fühlte wie alles um mich, auf mich aufmerksam wurde und auf meinen Ritus. Von jetzt an werde ich diesen Ort für meine Hekate Rituale verwenden und ihr dort einen kleinen Schrein errichten. Vielleicht wächst dort mit der Zeit ein moderner heiliger Ort der Göttin, an dem ihre Mysterien neu entstehen können.
In der Antike gab es nicht nur Tempel um die heiligen Orte der Götter zu kennzeichnen, sondern auch heilige Haine, in diesen wurden oft die Nymphen verehrt, und chtonische Gottheiten (Götter der Erde). In den Medea Sagen hat Hekate einen heiligen Hain in Kolchis, auch der heiliger Hain am Averner See war ihr geweiht und sie hatte dort eine Orakelstätte, der heilige Hain der Diana Trivia in Aricia steht ebenfalls mit Hekate und ihrer Verehrung in Verbindung. Auch in Hylaia hatte Hekate laut Inschriften einen heiligen Hain (Hylaia ist heute als Kinburn bekannt, eine Halbinsel in der Ukraine).
Heilige Haine gab es allerdings nicht nur bei den Griechen und Römern, auch bei den Kelten und Germanen spielten heilige Wälder eine wichtige Rolle in der Verehrung der Götter (in meiner Umgebung war beispielsweise in Bad Pyrmont einst ein heiliger Hain vermutlich ebenso auf dem Ith).
Ich denke im heutigen Heidentum ist es ein schöner Brauch, in Wäldern heilige Orte für die alten Götter zu errichten, natürlich ist dabei auch die Frage zu beachten, in wie fern dies durch den Forst geduldet wird, wenn diese Orte nicht auf privaten Grundstücken entstehen. Aber ich denke solange man keinen Müll hinterlässt, den Ort nicht schädigt und ihn respektvoll behandelt, sollte es möglich sein heilige Wälder neu zu erschaffen, oder heilige Orte in den heutigen Wäldern. Ich werde an diesem Ort jetzt regelmäßig Rituale für Hekate zelebrieren und für die Nymphen und Geister des Ortes und auch die Gruppen Rituale an diesen Ort veranstalten, sofern ich das Gefühl habe, das die Ortsgeister damit einverstanden sind. Ich bin gespannt wie sich dies in den nächsten Monaten weiter entwickeln wird.
Vorgestern habe ich einen Artikel von Sarah Anne Lawless gelesen mit dem Titel- The Dark Year. In diesem Beschreibt sie das jetzt ein schwieriges Jahr für sie (und viele andere war) und ihr Artikel hat mich etwas zum Nachdenken bewegt.
Ich saß beim Lesen ihres Artikels nicht in meinem Hexenhaus sondern in meinem Schaukelstuhl, im Wohnzimmer einer zwei Zimmer Wohnung, vor dem großen Panorama Fenster, auf dessen Fensterbank Unmengen an exotischen Kräutern in Töpfen stehen, die ihren Weg nur einige Tage zuvor von meiner Terrasse, in die Wohnung gefunden hatten. Statt im kleinen Wintergarten meiner alten Hexenküche, überwintern sie jetzt in meinem Wohnzimmer vor dem Fenster. Vieles hat sich verändert in diesem Jahreszyklus.
Für mich brachte dieses Jahr auch einige unerfreuliche Veränderungen- schwierige Entscheidungen und eine große Portion Loslassen von Altem- aber nicht nur für mich, sondern auch im Leben vieler Hexen die ich kenne (sowohl direkt als auch nur aus dem Internet). Dieser Jahreszyklus brachte Umbrüche, Finanzielle Einschnitte, das Ende von wichtigen Jobs Gesundheitliche Probleme, gescheiterte Beziehungen, Umzüge und vielzählige Herausforderungen. Dies habe ich bei vielen Hexen beobachten können- so als wäre dieses Jahr eine Art Wachmacher für uns gewesen- als hätte das Schicksal mit seinen verschlungenen Fäden uns damit auf andere Pfade geschickt. Manchmal denke ich das wir Hexen durch einen Faden miteinander verwoben sind- egal ob wir in Zirkeln praktizieren oder ganz alleine für uns unser Handwerk begehen und unsere Magie weben, mir scheint es so als gibt es ein Kollektiv in das wir alle locker eingewoben sind. Doch um diese Verbindung untereinander soll es in diesem Artikel nicht gehen- sonder darum wie wir Hexen mit schwierigen Situationen umgehen können. In den letzten drei Jahren haben mir Freunde und Bekannte oft gesagt das sie es bewundern, wie ich mit negativen Situationen umgehen kann. Ich will hier mal versuchen die Punkte zu erklären wie ich mit den Schattenseiten des Lebens umgehe.
Ich denke als erstes ist es Sinnvoll sich bewusst zu machen, das Probleme und Schwierige Zeiten einfach mit zum Leben gehören, wir können nicht immer nur auf der Sonnenseite des Lebens sein, genüsslich Kräuter Tee im Schaukelstuhl trinken und freudvoll und sorglos in den Tag Leben. Hindernisse kommen und gehen, das ist normal. Und nur weil wir Hexen sind, heißt das nicht das wir allmächtig sind und alles um uns kontrollieren können (auch wenn wir das gerne wollten). Nur weil wir Magie weben, mit den Göttern und Geistern verbunden sind und versuchen durch das göttliche Feuer in uns, unser Leben bewusst zu gestalten, heißt es nicht das wir dadurch alle Schwierigkeiten von uns Fern halten können.Viele Probleme lassen sich auch nicht sofort lösen, manche brauchen einfach Zeit, sie sind oft nicht von heute auf Morgen entstanden, wie können wir dann erwarten sie sofort zu beseitigen zu können? Wenn ich auf mein Leben zurück blicke, fällt mir auf das ich oft gerade an den Problemen gewachsen bin, die sich mir in den Weg gestellt haben. Und das diese von mir abverlangt haben, durch mein Handwerk (und alltägliche Bemühungen) Lösungen für diese Hindernisse zu finden. Und ich denke ich wäre nicht einmal halb so gut in meinen Fertigkeiten hätte ich sie nicht gebraucht um viele Stolpersteine in meinem Leben zu beseitigen.
Womit wir zum nächsten Punkt kommen- Probleme Lösen. Viele Menschen stecken den Kopf in den Sand wenn das Leben nicht so verläuft wie sie es gerne hätten oder ein Berg von Hindernissen ihnen den Weg versperrt. Ich habe viele Hexen kennen gelernt die keine Magie verwenden um an ihren Baustellen im Leben zu arbeiten. Ich habe mich immer wieder gefragt warum im Namen der dunklen Göttin manche Hexen sich so sehr davor scheuen aktiv zu werden, warum krempelst du nicht deine Ärmel hoch, setzt deinen spitzen Hut auf, schnappst dir deinen Mörser, Kräuter und Kerzen und machst dir die Hände schmutzig und versuchst mit Magie deine Probleme zu beseitigen, denn für mich war dies immer ganz normal und selbst verständlich. Ich finde es sinnvoll durch aktive Magie das Leben zu gestalten und zu formen, immerhin sind wir Hexen und keine Schäfchen die einen Retter brauchen. Natürlich lassen sich nicht alle Probleme mit dem winken eines Zauberstabes weg hexen und es sollte selbstverständlich sein das neben der praktischen Zauberei auch viel konkrete alltägliche Handlungen dazu gehören um unsere Baustellen zu meistern. Dies funktioniert Hand in Hand.
Doch manche Probleme sind so groß das wir sie auch mit Magie und alltäglichen Lösungsversuchen nicht am Schopf packen können. Dies fällt vielen Praktikern der magischen Künste wirklich schwer- sich damit abzufinden das wir manche Ziele auf biegen und brechen nicht erreichen können und manche Hindernisse so hartnäckig oder gewaltig sind, das wir mit Magie sie nicht aufbröseln können. Hier hilft erstmal nur diese Begrenzungen zu akzeptieren, jedenfalls für den Moment. Vielleicht können wir zu diesem Zeitpunkt ein Problem nicht direkt lösen, dies heißt aber nicht das dies unbedingt so bleiben muss, manchmal muss man auf den richtigen Zeitpunkt achten- oder auch mal in sich gehen und darüber sinnieren warum dieser oder jener Weg versperrt bleibt- gibt es vielleicht einen guten Grund warum ich lieber einen anderen Weg einschlagen sollte?
Dann finde ich es sehr wichtig das man sich nicht nur auf das Negative konzentriert, viele Menschen fühlen sich durch ihre Probleme so überwältigt, das sie sie mental und emotional auffressen, an ihnen nagen und sie wie Steine in ihrer Lebensfreude beschweren.Aus meinen Erfahrungen finde ich es sinnvoll das man sich auf die positiven Dinge im Leben konzentriert, auch auf die alltäglichen kleinen Freuden. Wir können uns oft nicht aussuchen was das Leben uns auftischt- aber wir können immer entscheiden wie wir mit Situationen emotional und mental umgehen. Lassen wir uns von den Problemen nieder drücken und verstricken uns in emotionalem Ballast- oder nehmen wir die Probleme an, versuchen konstruktive Lösungen zu finden und trotz der Problemen freudvoll zu sein und uns an unserem Leben zu erfreuen. Das Leben zu genießen und positive Erfahrungen zu machen. Selbst wenn es schwere Zeiten oder schwierige Jahre gibt- es gibt in diesen auch immer positive Erfahrungen und Erlebnisse, doch viele übersehen diese und geben dem Negativen mehr Gewicht.
Niemand ist immer glücklich, Trauer, Wut und Zorn gehören zum Leben, ebenso wie Lachen, Heiterkeit und Freude. Nur weil wir Hexen sind, heißt das nicht das wir immer positiv sein müssen und immer zu ein Lächeln auf den Lippen haben oder freudvoll über dem Hexenkessel gackern. Wenn ich traurig bin, lasse ich die Trauer zu, ich lasse sie heraus und lebe dieses Gefühl aus, ebenso Zorn oder Wut. Diese Emotionen zu vergraben oder zu verdrängen bringt nur fiese Blockaden oder volle Geldbeutel für Therapeuten. Natürlich in einem Gleichgewicht. Man soll diese Emotionen heraus lassen und ausleben, aber sich nicht von ihnen beherrschen lassen. Es bringt nichts wochenlang traurig durch die Gegend zu laufen- dann lieber einige Zeit am Tag bewusst sich der Trauer hingeben und die Emotionen raus lassen- danach dann aber positive Erlebnisse und Aktivitäten in den Tag einbauen und den Fokus auf etwas anderes wieder verlagern.
Sehr wichtig finde ich das Thema Reinigung- in Zeiten der Trauer oder wenn Probleme in meinem Leben auftauchen, reinige ich mich oft (dies mache ich sowieso regelmäßig- aber in schwierigen Zeiten mache ich das bewusst öfter). Reinigungen klären die Aura und helfen dabei wieder in eine positive Energie zurück zu kommen. Auch mein Heim und meine Umgebung reinige ich in schwierigen Zeiten oft. Ein befreundeter Hexer, ist immer schon etwas genervt wenn ich ihm bei Schwierigkeiten frage- hast du dich denn schon gereinigt? Nach der Reinigung ist es wichtig in eine positive Schwingung zu kommen, segne dich und dein Heim, höre Musik die dir Freude macht, triff dich mit Menschen die du liebst, geh raus in die Natur, genieße die Sonne oder beobachte die Fledermäuse wie sie im Mondschein kleine Insekten jagen, Hauptsache du bringst den Fokus auf etwas anderes und sei ganz in diesem Moment.
Apropo Moment- mach dir bewusst das deine Vergangenheit vorbei ist- sie ist eben Vergangenheit. Schließe deinen Frieden mit negativen Erlebnissen aus der Vergangenheit- diese sind vorbei. Deine Zunkunft sollte dich ebenso wenig bedrücken- Zukunftsängste und Sorgen über zukünftige Schreckenszenarien sind nichts weiter als Mindfuck- Schluss damit. Konzentriere dich auf den Moment- auf die Gegenwart, auf das hier und jetzt. Nur dies ist wirklich wichtig, tauche in den Moment ein, und erfülle dein Leben ganz bewusst mit schönen und harmonischen Momenten, lebe sie aus und ziehe Kraft aus ihnen.
Gerne versucht man ja auch Sündenböcke zu finden- das Leben ist schuld an unserer misslichen Lage, oder das Schicksal, gar die Götter oder einfach der lästige Ex Partner, der grausige Chef oder die böse Hexe aus dem Wald. Es ist nie sinnvoll die Schuld für Situationen nur auf andere zu übertragen. Ich frage mich immer- was habe ich selbst dazu beigetragen das dieses Problem entsteht, oder was habe ich zu dieser Situation beigetragen. Natürlich gibt es auch Situationen, in der wirklich andere eine negative Lage über uns gebracht haben, doch selbst dann ist eine Opfer Mentalität kontra produktiv, sinnvoller ist es sich lieber auf Lösungsmöglichkeiten zu konzentrieren als auf die Menschen die diese Situation erschaffen haben. Und falls diese Menschen weiterhin Einfluss auf die Situation oder das Problem nehmen können- wie kann ich diesen Einfluss unterbinden (wo wir wieder beim Thema sind: Ärmel hochkrempeln und aktiv werden).
Gelassenheit, Gelassenheit und nochmals Gelassenheit- mein Geheimrezept für negaitve Situationen. Ich habe gelernt das es mir nur Kraft kostet, wenn ich zu emotional auf bäh Situationen reagiere, oder mich in negatives zu sehr rein steigere. Dies kostet viel Kraft. Diese Kraft kann man viel besser gebrauchen um konstruktiv auf Lösungen hin zu arbeiten. Ich versuche immer alles erstmal mit Gelassenheit zu nehmen.
Und als letztes finde ich es wichtig, jeden Tag mindestens ein positives Erlebnis in den Tag einzubauen. Egal wie schlecht ein Tag war, beende den Tag mit einem positiven Erlebnis, sei es ein meditativer Spaziergang, die Gesellschaft von Freunden, das kuscheln mit der schwarzen Katze, das Lesen eines guten Buches, ein Film der dir Freude bringt, der Kuss des Geliebten, etwas leckeres zu essen, oder das Ernten von Kräutern im Mondschein- wichtig ist dabei dieses Erlebnis ganz bewusst zu erleben und richtig auszukosten.
Am Anfang dieses Artikels habe ich davon gesprochen das dieser Jahreszyklus mir Verluste gebracht hat- aber nicht nur. Ich musste mein Hexenhaus aufgeben- aber eine befreundete Hexe hat mir eine gemütliche Wohnung angeboten in der ich mit all meinen Tieren einziehen konnte, mit großer Terrasse und von hier werde ich mich mit der Zeit neu orientieren und nach einem kleinen Hexenhaus im/am Wald ausschau halten (ich habe mein altes Haus geliebt- aber ich wollte immer mehr in der Natur leben). Ich bin mitten in der Scheidung- aber ich habe eine wunderbare neue Beziehung, ich habe die Umgebung in der ich aufgewachsen bin hinter mir gelassen durch meinen Umzug- aber bin jetzt in einer Umgebung in der die Natur viel weitläufiger und schöner noch ist als in meiner Heimat (und ich kann meine Heimat jederzeit trotzdem besuchen) und mein Traum von einem Hexenhaus in der Natur lässt sich hier viel besser erfüllen als in meiner alten Umgebung. Mein Leben hat sich verändert, altes habe ich hinter mir gelassen, was mir durchaus schwer gefallen ist- trotzdem genieße ich mein neues Leben- wir haben oft nicht den Einfluss darauf was uns das Leben bringt, aber wir können immer selbst entscheiden, wie wir damit umgehen- ob wir mit Situationen positiv umgehen- oder uns von ihnen auffressen lassen, wir selbst haben es in den Händen mit welcher Mentalität wir auf Probleme und missliche Lagen reagieren- und wie wir dann diese angehen. Mein Leben ist nicht perfekt, aber ich genieße es und mache das Beste aus allem was mir im Weg steht- und wenn ich das kann, dann kannst du es auch- oder ihr es… das Leben ist voller Überraschungen und Wunder- fangt an sie zu wirken, erfüllt euer Leben mit Gelassenheit, Liebe, Freude und Magie…..
Zum Vollmond im Mai wurde von vielen Menschen überall auf der Welt das Ritual ihrer heiligen Feuer zelebriert. Auch im Heiligtum der Hekate Pasikrateia haben wir dieses Ritual in einer Gruppe von 10 Menschen begangen.
Einige Stunden bevor das Treffen begann, habe ich den Tempelraum vorbereitet. Der Raum wurde gereinigt und mit den Mächten des Landes, des Himmels und der Meere gesegnet. Die Kerzen wurden entzündet, das Hekateion wurde vorbereitet und dekoriert, die Präsenz der Göttin wurde in die Statuen invoziert und sie erhielt Räucherwerk, geweihtes Wasser und Rosenblüten als Opfergaben um sie willkommen zu heißen. Und das göttliche Feuer Hekates erhellte schließlich den Tempelraum und verbreitete Segen und Schutz.
Die Teilnehmer trafen nach und nach ein und wir saßen zusammen auf der Terrasse und unterhielten uns bis zum geplanten Zeitpunkt des eigentlichen Rituals. Jeder Teilnehmer hatte die Gelegenheit in dieser Zeit für sich in den Tempelraum zu gehen. Ich hatte am Eingang des Tempelraums geweihtes Wasser arrangiert und ein Bündel reinigender Kräuter. Jeder musste sich mit diesem Wasser reinigen bevor der Tempel betreten wurde. Danach konnte jeder für die Göttin Jasmin Räucherstäbchen entzünden, geweihtes Wasser und Rosenblüten über den Altar zu versprenkeln und die persönliche Opfergabe auf den Altar zu legen und natürlich hatte jeder die Gelegenheit Gebete an Hekate richten, am Hekateion meditieren oder einfach die Atmosphäre des heiligen Raumes zu genießen. Im Laufe der Zeit brannten dann im Heiligtum viele Räucherstäbchen in der vorbereiteten Sandschale und erfüllten den Raum mit Jasmin Duft und der Altar war mit Opfergaben wie Eiern, Granatäpfeln, Äpfeln, Knoblauch geschmückt, und eine Teilnehmerin brachte eine kleine Bienenwachs Kerze in Form einer Eule als Opfergabe mit.
Am frühen Abend wurde dann das eigentliche Ritual zelebriert und am Ende des Rituals erhellten die heiligen Flammen den Raum, denn jeder Teilnehmer entzündete bei dem Ritual eine eigene Kerze. Für mich war das Ritual sehr Kraftvoll und bewegend und ich denke auch jeder Teilnehmer konnte aus dem Ritual Kraft für sich ziehen und sich mit Hekate verbinden.
Bei diesem Ritual haben wir auch das erste Mal eine Invokation eingebaut, bei der die Orakelpriesterin Nin in Trance eine Botschaft von Hekate gesprochen hat. Sie hatte sich im Verlauf der Woche schon darauf vorbereitet. Bei den vorherigen Ritualen wurde sie spontan und ungeplant von Hekate ergriffen und sprach Botschaften aus- und dieses Mal wollten wir bewusst einen Rahmen für eine Botschaft schaffen. Leider haben wir die Botschaft nicht dokumentiert- doch folgender Text wurde von den Fragmenten rekonstruiert die Teilnehmer sich jeweils gemerkt hatten:
Ich bin die Schöpferin des Lebens,
aus der Dunkelheit habe ich das Licht geboren
und mein Licht war der erste Stern und er wurde von allen bewundert die ihn erblickten.
Fürchtet nicht die Dunkelheit, denn Licht entsteht nur durch die Dunkelheit. Ohne Dunkelheit gibt es
kein Licht. Leben und Tod sind verwoben, Zyklen die sich stets wiederholen.
folgt mir in die Nacht und habt keine Angst, denn in der Nacht seit ihr durch meine Macht beschützt,
meine Flammen brennen in euren Herzen, denn ihr seid meine Kinder, tragt mein Licht in die Welt,
alle in denen die Feuer brennen sind meine Kinder.
Ihr werdet durch die Nacht ins Licht geboren und geht in die Nacht zurück.
Habt keine Angst, ich bin bei Euch!
Das Ritual ihrer heiligen Feuer verbindet Menschen überall in der Welt miteinander und hat sich im Verlauf der letzten sieben Jahre zu einem modernen Fest entwickelt bei dem Hekate verehrt wird und ihre heiligen Flammen die Dunkelheit erhellen. Ich denke immer wenn ein Licht in der Dunkelheit entzündet wird, ehren wir damit die Göttin Hekate. Tragt ihre Flammen in euren Herzen, entzündet für sie Lichter in der Dunkelheit und ich bin mir sicher ihre Macht wird euch Kraft bringen, Segen und Schutz.
In diesem Artikel geht es nicht direkt um den Film The Craft- sondern darum welche Entwicklungen durch den Film in meinem Leben ausgelöst wurden- im Grunde ist dieser Artikel eine Rückschau auf mein magisches Leben und welche Einflüsse mich stark geprägt haben auf meiner Entwicklung über die Jahre.
Vor 20 Jahren erschien der Film The Craft (deutscher Titel: der Hexenclub). Für mich war dieser Film eine Art Türöffner und hat mich dazu gebracht mich praktisch mit der Hexenkunst zu beschäftigen. Und das erging auch vielen anderen Hexen ähnlich, die ich im Lauf der Jahre getroffen habe.
Der Begriff the craft ist im englischen eine Bezeichnung für die moderne Hexenkunst- abgeleitet von witchcraft. Und wurde und wird in der Szene viel verwendet um die Hexenkunst zu bezeichnen. Die Macher des Films haben also schon bei der Titelwahl eine Brücke zur modernen Hexerei geschlagen (statt die typischen Klischees aufzuwärmen, was Horror und Mystery Filme davor oft gemacht haben davor).
Die Handlung des Films dreht sich um eine Gruppe von vier jungen Frauen, die eine katholische Schule besuchen und alle samt Außenseiter sind. Drei von ihnen beschäftigen sich am Anfang des Filmes mit Magie und Hexerei bis dahin eher erfolglos. Doch dies ändert sich als eine neue Schülerin an die Schule kommt und die drei bemerken, dass diese natürliche magische Fähigkeiten besitzt. Die drei nehmen sie unter ihre Fittiche, schleppen sie in einen Hexenladen (der im Film wunderschön gestaltet ist) und zu viert gründen sie einen Hexenzirkel, beginnen mit der Magie zu experimentieren und das ganze Endet dann im Verlauf des Filmes auf recht dramatische Weise.
Im Film wurden wahre Elemente eingebaut, dazu viel Fantasy und Spezialeffekte, um so eine spannende Geschichte zu erzählen an denen sich Wahrheit und Fiktion immer wieder vermischen. Doch gerade die wahren Elemente in dem Film, waren es die für viele junge Menschen damals (und auch noch über die Jahre nach Erscheinung des Filmes) eine starke Resonanz ausgelöst haben und der Film zu einem Türöffner wurde- und viele anfingen sich intensiver mit der Hexenkunst auseinanderzusetzen, nachdem sie den Film geschaut hatten und so selbst anfingen zu praktizieren. Beispiele für wahre Elemente in dem Film sind: Die Struktur der Rituale, das Anrufen der Elemente, die Darstellung des Hexenladens oder die Hexe die diesen Laden leitet, auch die Verbindung zu einer Gottheit die sich in der Natur verkörpert und die zu einer Kraftquelle für Hexen werden kann, wenn diese sich mit dieser Gottheit verbinden, waren Elemente die sehr anziehend wirkten.
Ich war ein Teenager als ich den Film damals das erste Mal gesehen hatte. Ich hatte schon immer eine Faszination für Magie und Hexen-und auch andere Filme erzeugten eine starke Resonanz. Ich erinnere mich noch gut daran das meine Großeltern in ihrer Video Sammlung einen alten italienischen Film über die Hexe Finicella hatten. Als Kind habe ich mir immer wieder den Anfang angesehen an denen die Hexen einen Sabbat feiern und Asmodeus beschwören- das faszinierte mich schon damals, oder auch die Hexen im Film Hocus Pocus- während andere Kinder sich gruselten wollte ich das Zauberbuch aus dem Film haben. Ich erinnere mich auch an eine Doku über Hexen und die Wahrheit dahinter- wo eine Hexe aus dem heutigen Salem gezeigt wurde und Rituale ihres Covens- auch dies faszinierte mich schon stark. Doch der Hexenclub öffnete buchstäblich die Türen, als ich diesen Film damals gesehen habe, wurde dieses Interesse stärker angefacht und meine Reise begann selbst in die Welt der Hexenkunst einzutauchen.
Anfangs war dies noch sehr naiv. Ich habe begonnen Rituale aus dem Film nachzumachen, beispielsweise die Element Anrufungen aus dem Film oder mich in die Natur hinein zu spüren und mit den Wesenheiten Kontakt aufzunehmen die diese beseelen. Selbst das Ritual der Zirkelgründung habe ich damals mit einigen Freunden zur Walpurgisnacht gemacht (die kein magisches Interesse hatten aber sich trotzdem haben mitreißen lassen). Natürlich war mir klar das Manon (die Gottheit aus dem Film) ein Fiktiver Name ist- aber ich hatte gespürt das die Art und Weise wie diese Gottheit dargestellt wurde viel Wahres enthielt. In dem Film ist Manon eine Gottheit die in der Natur anwesend ist, in den Elementen, den Steinen, der Sonne, dem Mond, in allem. Und dieser Gedanke löste in mir viel Resonanz aus- ein Gefühl der Anbindung an etwas Größeres. Und als ich anfing dann die ersten Bücher zu lesen- lernte ich das in der Hexenkunst die große Göttin genau auf diese Weise beschrieben wurde. Damals hatte ich noch keinen Zugang zum Internet- also musste ich auf Bücher in der Bücherei zurückgreifen und auf Bücher die ich im Buchhandel bestellt habe (den Hexen Bücher gab es damals auch noch nicht in den Buchläden). Ich begann die Übungen und Rituale aus diesen Büchern auszuprobieren und hatte mich soStück für Stück langsam voran gewagt auf meinem Pfad der Hexenkunst. Zum Glück fand ich recht schnell gute Bücher- wie „Der Hexenkult als Urreligion der Großen Göttin“ von Starhawk oder auch „das Geheime Wissen der Hexen“ von Marian Green.
Das der Film The Craft jetzt 20 Jahre alt wird, hat mir erstmal bewusst gemacht das ich selbst jetzt auch 20 Jahre in der craft (oder der Hexenkunst) aktiv bin. Wenn ich an meine Anfänge auf dieser Reise zurück denke hat sich sehr viel geändert. Als ich anfing auf dem Pfad, da fühlte ich mich oft sehr alleine, ich kannte keine anderen Hexen oder Heiden und war immer sehr auf mich gestellt. Die Bücher waren oft schwer zu bekommen und ich glaube die Verkäuferinnen haben sich im örtlichen Buchladen oft gewundert, über die Buchtitel wenn sie mir Bücher bestellen mussten. Ich denke auch für meine Eltern muss das recht befremdlich gewesen sein, das ihr Sohn mit 13 einen Altar im Zimmer hatte, anfing Kräuter zu sammeln und viel merkwürdiges Zeug. Mein erstes „Athame“ (der Dolch den moderne Hexen verwenden) war ein Steak Messer das ich aus der Küche meiner Mutter stibitzt hatte. Mein erster Ritualkelch war eine grüne kelch-förmige Eisschale. Mein Pentakel war mit Edding auf eine Küchenfliese gemalt und mein erster Zauberstab war recht stümperhaft aus einem Weidenzweig gefertigt. Aber trotzdem haben diese improvisierten Hilfsmittel für mich funktioniert. Im Lauf der Jahre wurden sie dann natürlich ausgetauscht. Spinnrad und Om Shanti (ein Esoterik-Asia Laden in meiner Nähre) wurden für mich zum Ersatz Hexenladen- bei denen ich ätherische Öle, Räucherwerk und einige Kräuter kaufen konnte, andere Kräuter sammelte ich selbst oder bestellte sie mir in der Apotheke. Statt durchgefärbter Stabkerzen benutzte ich einfach Haushaltskerzen (und bin daher auch nie so auf den Trip aufgestiegen das Kerzen unbedingt durchgefärbt sein müssen), meine Rituale führte ich im Wald aus und in einer alten verwilderten Schutthalde in meiner Nähe. Oft habe ich mich heimlich nachts rausgeschlichen um einfach etwas spazieren zu gehen, die Nacht zu genießen oder kleine Rituale zu zelebrieren. Mit 13 fand ich auch schon zu einer Göttin die für mein weiteres Leben sehr wichtig werden sollte- Hekate.
Durch Hekate bekam mein Zugang zur Hexerei eine andere Note- als bei anderen Hexen die ich später kennen lernen sollte. Den Namen der Göttin laß ich in einem Buch über Griechische Mythologie und der Name zog mich in den Bann. Ich las alles was ich über die Göttin finden konnte und so begann ich bald die Göttin zu verehren und anzurufen bei meinen Ritualen. Zu Neumond begann ich jeden Monat ihr Opfergaben auf eine abgelegene Wegkreuzung zu bringen, ich ehrte sie in meinen Ritualen und meine Verbindung zu ihr wuchs und baute sich aus, die Sagen um Medea (eine Priesterin der Hekate) wurden zu einer Inspirationsquelle für meine eigenen Rituale für Hekate und so wuchs eine Facette in meiner Hexenkunst die recht anders war- als wie die Hexerei in den üblichen Büchern dargestellt wurde.
Als das Internet für mich zugänglich wurde, öffnete sich mir eine ganz neue Welt, ich konnte mich über Mailinglisten und Foren mit anderen Hexen vernetzen und austauschen- es war wunderbar mit anderen Gleichgesinnten in Kontakt zu kommen auch wenn es nur online möglich war. Über das Internet habe ich dann auch die ersten Hexen kennen gelernt die ich live getroffen habe in meiner Nähe- mit 17 einen Hexer im gleichen Alter aus Einbeck und dann mit 20 einen Hexer aus Celle (der auch mein erstes schwules Date war). Erst 2003 habe ich über einen Stammtisch andere Hexen und magisch Interessierte aus meiner Nähe kennen gelernt. Bis zu dem Zeitpunkt war mein persönlicher magischer Weg auch sehr eklektisch. Ich habe immer das für mich angenommen das für mich persönlich gepasst hat. Habe durch Erfahrungen gelernt und bin meiner Intuition gefolgt. 2003/4 war ich dann in einem Wicca Outercourt- das erste Mal das ich in einer Gruppe mit anderen Hexen zusammen gelernt und gearbeitet hatte. Im Verlauf des Jahres hatte ich dann aber für mich festgestellt, das traditionelles Wicca nicht der richtige Pfad für mich ist. Ich bin aber immer noch sehr Dankbar für die Erfahrung die ich dort machen dufte.
Neben diesen Herangehensweisen wuchs in mir aber noch eine andere Blüte der Hexenkunst- ein sehr intuitiver Zugang, genährt durch das archetypische Bild der Hexe- mit den klassischen Symbolen wie dem Besen, dem Kessel, den schwarzen Katzen, Kröten und anderen Elementen der Folklore. Diese Elemente zogen mich stark an und ich begann mit diesen zu experimentieren und sehr intuitive Erfahrungen zu machen.
Nach der Zeit in dem Wicca Outercourt begann mein Interesse an der traditionellen Hexerei (traditional Witchcraft) und ich begann dort meiner Erfahrungen zu machen und mein Wissen zu vertiefen- denn diese Form der Hexenkunst hatte ganz andere Herangehensweisen und Arbeitsweisen als wie ich es bisher gewohnt war. Ich war Feuer und Flamme von den neuen Eindrücken und Erfahrungen- und gleichzeitig erkannte ich viele Ähnlichkeiten zu meiner intuitiven Verbindung die ich zu Hekate über die Jahre gewoben hatte und zu den Praktiken die ich aus dem Hexen Archetyp gezogen hatte für mich. Durch die traditionelle Hexenkunst kam ich dann mit der Hedge Witchcraft in Berührung und fühlte mich darin sehr zuhause (bis heute noch). Diese Pfade der Hexenkunst haben mich sehr mit meiner Umgebung verbunden, die handwerkliche Seite der Hexenkunst stark reifen lassen, mich tiefer in die Folklore und die Weisheiten eintauchen lassen, die sich in dieser noch erhalten haben. Rituale mit spitzen Hüten und Besen, gegabelten Stäben, Kesseln und Laternen im Wald. Das Entdecken von Kraftorten und heiligen Plätzen- von kleinen unscheinbaren Quellen bis hin zu Steinkreisen. Meine Verbindung zu den Ahnen, Familiaren und Hilfsgeistern wurde sehr gestärkt es war so als würde ich tiefere Wurzeln schlagen. Auch die Hoodoo Magie und Volksmagie im Allgemeinen, zog mich in ihren Bann und führte mich auf eine bunte Reise des Ausprobieren von traditionellen Rezepten- mit exotischen Gewürzen, Kräutern und Gräsern, bunten Rezepturen und sehr guten Resultaten.
Durch die traditionelle Hexenkunst hat sich auch mein Zugang zu den gehörnten Göttern sehr verändert. Während ich zu dem gehörnten Gott wie er oft in „Wicca“ Büchern beschrieben wurde, nie einen richtigen Zugang finden konnte. So änderte sich das durch die Praktiken und Rituale der traditionellen Hexerei stark. Ich bekam eine sehr innige Verbindung zum gehörnten Gott der Hexen- der für mich am besten mit dem Titel Lucifer zu beschreiben ist (Ich meine hier jetzt nicht Satan- oder den gefallenen Engel der christlichen Mythologie- sondern eine uralte heidnische Gottheit die im wahrsten Sinne des Wortes verteufelt wurde). Lucifer geht für mich auf Phanes zurück- die uralte oprhische Mysterien Gottheit. Und der Name Phanes selbst bedeutet nichts anderes als Licht Tragender, Strahlender oder der Scheinende. Der gehörnte Gott der Hexen wurde für mich eine Kraftquelle- ähnlich wie Hekate zuvor und ich habe viel aus der Verbindung zu dieser wunderbaren Gottheit lernen können. Ich habe ihn ähnlich erfahren wie die Gestalt des Manon in dem Hexenclub Film. Eine Gottheit die sich in der Natur verkörpert- die imanent ist- das heilige Feuer das in der Schöpfung brennt und ebenso in unserem Herzen.
2004 habe dann einen recht freien Zirkel ins Leben gerufen und wir begannen uns Anfang 2005 regelmäßig zu treffen. Dieser Zirkel war zu Beginn noch sehr an den „Standard Hexensachen“ orientiert war. Aber durch meine Erfahrungen in der traditionellen Hexerei und Hedge Witchcraft, durch die Hekate Verehrung , die archetypische Hexerei und meine Verbindung zu Lucifer hat sich der Zirkel mit der Zeit mehr und mehr in eine sehr spezielle Richtung entwickelt und über die Jahre einige Veränderungen durchgemacht- bis 2013 bestand dieser Zirkel mit regelmäßigen Treffen, heute treffen wir uns nur noch sporadisch.
2008 kam ich dann in Kontakt mit Menschen die eine magische Gruppe ins Leben gerufen hatten, mit Elementen aus der rituellen Magie ala Franz Bardon und anderen Einflüssen- und war dort erneut mit ganz anderen Praktiken und Herangehensweisen konfrontiert und konnte wieder in neue Erfahrungen eintauchen- die Gruppe löste sich allerdings auf als der Initiator der Gruppe plötzlich verstarb- ich bin auch da immer noch dankbar für die Erfahrungen die ich dort machen konnte.
Über die Jahre hatte ich auch immer sehr Interesse an der Feri Tradition (einer Hexentradition aus Amerika) es war aber immer sehr schwer mit Praktiken dieser Tradition in Kontakt zu kommen. Außer durch die Bücher von Starhawk oder Francesca Degrandis- die beide in Feri eingeweiht wurden dann aber ihren eigenen Weg gegangen sind. Aber die Feri Praktiken haben mich immer fasziniert die man in ihren Büchern finden konnte. Meine erste Begegnung mit den Feri Inhalten war damals das Starhawk Buch- wo einige der Inhalte eingestreut wurden. 1999 fand ich das Buch von Francesca Degrandis und begann mit den Übungen darin zu arbeiten und das Buch durchzuarbeiten (das Buch ist auf WochenLlektionen aufgebaut) und auch wenn ich nicht alles dem Buch damals so passend war für mich persönlich- so konnte ich doch einiges aus dem Buch herausziehen. 2010 fand ich das Buch Evolutionary Witchcraft von Thorn Coyle- in diesem Buch hat sie viele Inhalte der Feri Tradition zusammengestellt und ich arbeitete von 2010 bis 2012 viel mit den Übungen und Inhalten dieses Buches. Dieser Pfad hat mir dabei geholfen mich mehr mit meiner Inneren Kraft zu verbinden, mich zu reinigen und den Fokus auf mich selbst zu bringen- Cast Yourself You Are The Spell (seit einigen Monaten bin ich auch in einem Feri Training- ich hatte das große Glück jemanden in meiner Nähe kennen zu lernen, die in diese Tradition eingeweiht wurde und ich bin gespannt wohin mich dieser Pfad folgt, wenn ich tiefer in diese wunderbare Tradition eintauchen kann).
Neben diesen bunten Einflüssen der verschiedenen Pfade der Hexenkunst- erwachte 2005 auch mein Interesse am Rekonstruktionismus der Religion der Griechen und Römer und ich begann parallel zu meinen Hexen-Praktiken auch mit den Ritualstrukturen die heute von Recons verwendet werden, zu experimentieren. Da ich durch meine Verbindung zu Hekate sehr daran interessiert war, mehr über die magischen und religiösen Praktiken der Antike zu lernen. 2005 habe ich mich Hekate als Priester geweiht und ich denke sie hat mich dann in diese Richtung etwas gebracht. Und mit der Zeit ist eine Synthese entstanden in meinen Praktiken der Hexenkunst und den magischen Praktiken der Antike, die ich versuche in einen modernen Kontext miteinander zu bringen. 2013 Bin ich dem Covenant of Hekate beigetreten und bin dort seit 2014 Torchbearer.
Für viele mag mein magischer Werdegang recht chaotisch erscheinen, aber ich selbst kann heute auf ein buntes Potpurri von magischen Werkzeugen, Techniken und ganz verschiedenen Ritualstrukturen zurückgreifen, Während viele Hexen die ich kennen gelernt habe meist einer Tradition folgen, oder einem magischen Pfad, sage ich gerne über mich selbst, das ich eher an den Kreuzwegen bin auf denen sich viele magische Traditionen treffen und sich gegenseitig befruchten. Ich habe so viele wunderbare Menschen getroffen, Orte voller Kraft und Schönheit besucht, Rituale mit befreundeten Hexen und alleine für mich zelebriert und habe so viele zauberhafte Erlebnisse gehabt- ein Leben ohne Magie könnte ich mir heute nicht mehr vorstellen. Denn egal welche Höhen und Tiefen mir das Leben gebracht hat- in der Magie habe ich immer so viel Freude und Kraft gefunden, das ich mein Leben immer genießen konnte und ich mich immer erfüllt gefühlt habe- egal welche Herausforderungen mir das Leben bescherte.
Dies war ein kleiner Einblick in meinen magischen Werdegang, in den 20 Jahren seit ich den FilmThe Craft das erste Mal gesehen habe- ist so viel geschehen, so viel hat sich verändert. Während ich damals keine anderen Hexen kannte und Hexenkunst sehr schwer zugänglich war, für Interessierte. So kenne ich heute viele Hexen, sowohl in meiner Region, als auch über die Welt verteilt. Alles ist vernetzt durch das Internet, jeder Interessierte kann sich über die Hexenkunst informieren, Stammtische und Zirkel finden, Veranstaltungen und Kurse besuchen, Netze Knüpfen untereinander. Und ich denke dies wird sich weiterhin verändern und wachsen. Hexenkunst und das Heidentum (in seinen vielfältigen Erscheinungsformen) wird immer mehr integriert werden und zu modernen Religionen und modernen magischen Traditionen reifen.
Heute wo ich diesen Artikel schreibe, ist das Deipnon gerade vorbei, die neue Mondsichel wird sich bald am Himmel Zeigen und zum Vollmond steht das Ritual ihrer Heiligen Feuer wieder an. Vor drei Jahren war zu diesem Fest mein Leben noch in festen Strukturen und Mustern. Ich habe mit meinem Mann zusammen in unserem Haus gelebt und hätte zu dem Zeitpunkt nicht gedacht, welche Veränderungen mir bevorstehen. Nach dem Ritual bin ich nach Glastonbury geflogen, zum Hekate Symposium und hatte dort eine wunderbare Zeit- und doch scheint diese Reise mein Leben komplett verändert zu haben. Kurz nach der Reise begann meine Ehe (damals fast 10 Jahre) ordentlich zu kriseln, mit viel emotionalen Stress für beide von uns. Die Krise hatte das Leben wie mein (Noch)Ehemann und ich es kannten komplett aus den Fugen gerissen- über die Jahre haben wir alle Probleme bewältigt die das Leben uns aufgetischt hat und ich hatte immer das Gefühl das die Herausforderungen uns fester zusammen geschweißt haben. Doch dieser Umbruch war anders, es ging nicht um äußere Umstände, sondern um innere Differenzen die mit uns als Paar zu tun hatten. Über ein Jahr haben wir beide darum gekämpft (jeder auf seine Weise) die Kluft die entstanden war zu überwinden. Und im Sommer 2014 sah es auch so aus, als hätten wir die Krise überwunden und für kurze Zeit kehrte etwas Ruhe ein. Wir planten für das kommende Jahr ein Handfasting zu machen im Sommer und damit unsere Ehe zu erneuern. Doch es kam dann ganz anders. Anfang Dezember 2014 ist die Ehe sehr plötzlich und sehr drastisch zerbrochen- auch wenn wir beide den Vorsatz hegten, uns im Guten zu trennen, so haben wir uns unwiderruflich entzweit und sind voller ungelöster Konflikten auseinander gegangen. Der Tod meiner Ehe war für mich schwer anzunehmen. Ich habe mich mit Hekate und meinen Geistern verbunden und um Führung gebeten. Und die erhielt ich auch in Träumen und Eingebungen- doch diese waren zu dem Zeitpunkt nicht das was ich eigentlich hören wollte. Mir fiel es in den ersten drei Monaten nach der Trennung sehr schwer die Ehe loszulassen und zu akzeptieren dass es keinen Neuanfang für uns als Paar geben konnte.
Ich lebte seit der Trennung dann alleine in unserem noch gemeinsamen Haus, mit den Tieren die wir uns zusammen angeschafft hatten und versuchte mein Leben alleine in dem Haus mit den neuen Umständen zu gestalten. Und dies gelang mir auch relativ gut. Trotz des schmerzenden Verlustes konnte ich die vielen kleinen Freuden des Lebens genießen. Ich habe viele neue Menschen kennen gelernt, neue Erfahrungen gemacht neue Orte besucht. Mein Leben begann sich neu auszurichten. Und doch hatte ich immer das Gefühl das ich in einer Schwebe lebe, das der Prozess des Umbruchs und des Wandels noch nicht beendet ist. Und tatsächlich hat sich dann im April heraus kristallisiert dass ich nicht in dem Haus weiter leben kann und bin jetzt zur Zeit dabei aus dem Hexenhaus auszuziehen. Ebenso wie es mir anfangs mit dem Ende der Ehe schwer viel loszulassen, so fällt es mir jetzt schwer das Zuhause loszulassen in dem ich über 6 Jahre lebte und mich dort auch wirklich zuhause gefühlt habe. Ein Haus das erfüllt ist mit vielen Erinnerungen, in dem wunderbare Menschen ein und ausgegangen sind, wo mein Hexenzirkel sich über die Jahre getroffen hat, zum Feiern von Ritualen, zum Herstellen von Rezepturen und wo ich mich wirklich mit der Umgebung verwurzelt gefühlt habe. Dies fühlt sich an wie eine zweite Trennung. Doch wieder raten mir meine Verbündeten- lass loß- lass das Alte gehen, umarme das Neue.
So verlasse ich jetzt mein Hexenhaus und ziehe in eine kleine Stadt 30 Km von den Orten entfernt in denen ich aufgewachsen bin und mein Leben bisher verbracht habe. Ich verlasse den Todtenberg, mit all seinen Geheimnissen und den kleinen Schrein- den ich dort errichtet habe, ich verlasse die Wälder und Felder meiner Heimat, die Orte an denen ich genau wusste wann ich wo welche Kräuter ernten und finden kann, all die kleinen Kraftorte und Quellen, die Hügel und Berge, all die Orte in die ich meine Wurzeln geschlagen habe über die Jahre.
Erstmal führt mich mein Weg an einen anderen Ort, an dem ich neue Wurzeln schlagen werde, an dem sich mir ebenso die besonderen Orte offenbaren werden und an dem ich einen Neuanfang finde. Ich habe erst versucht Möglichkeiten zu finden, hier in meiner Umgebung zu bleiben, doch eine bezahlbare Wohnung mit Katzen und Hunden zu finden, ist nicht so einfach. In den Ort in den ich jetzt Ziehe habe ich eine kleine Wohnung, mit einer großen Terrasse. Ich werde weiterhin Kräuter anbauen können, zwar nicht in meinem verwilderten Hexengarten- sondern in Kübeln. Aber immerhin kann ich dort erstmal etwas Ruhe finden und mich neu ausrichten. Im März habe ich meinen neuen Partner kennengelernt und wie der Zufall so will, lebt er ganz in der Nähe dieses Ortes. Bei einem der ersten Ausflüge die wir in seiner Nähe zusammen gemacht haben, besuchten wir alte germanische Kultorte, zu Beltaine habe ich mit ihm und einer befreundeten Hexe ein Ritual an einem dieser alten Kraftorte gemacht- manchmal fügen die Dinge sich von selbst zueinander. Manchmal muss man erst vom bekannten Weg abkommen um einen neuen Weg zu finden, der das Leben in eine andere Richtung bringt. Ich gehe mit dem Fluss und bin offen für die neuen Möglichkeiten die sich mir öffnen.
Das Ritual ihrer Heiligen Feuer hat sich über die letzten Jahre zu einem wichtigen Fest entwickelt. Überall auf der Welt führen Menschen zum Vollmond im Mai dieses Ritual durch um die Göttin Hekate zu ehren und sich mit ihren Mysterien der Dunkelheit und des Lichts zu verbinden. Das Ritual wurde 2010 von Sorita D éste erschaffen- eine Priesterin der Göttin Hekate und Initiatorin des Covenants of Hekate.
Das Ritual kann von jedem Interessierten für sich alleine durchgeführt werden zum Vollmond im Mai- aber vielerorts bieten Priesterinnen und Priester der Hekate auch offene Rituale an, an denen sich Interessierte beteiligen können. Auch viele kleine Gruppen und Zirkel zelebrieren das Ritual für sich.
Hier findet ihr das Ritual auf deutsch:
http://hekatecovenant.com/rite-of-her-sacred-fires/rite-in-translation/german/
Ich organisiere dieses Jahr auch wieder ein offenes Ritual um dieses Ereignis zu zelebrieren und Verehrer der Göttin und Interessierte die Möglichkeit zu geben, zusammen zu feiern und Hekates uralte Mysterien der Dunkelheit und des Lichts zu erfahren.
https://hekate-tempel.net/2016/04/27/ritual-ihrer-heiligen-feuer-2016-offenes-ritual-21-mai/
Ich selbst habe erst 2012 vom Ritual ihrer Heiligen Feuer erfahren und das Ritual damals dann das erste Mal für mich selbst durchgeführt. Ich war begeistert von dem Gefühl der Verbundenheit und der Kraft die dieses Ritual erschaffen hatte- es war so als würde ich in ein Muster hineintreten, in eine Spirale oder ein Netz, ein Strudel der die Menschen miteinander verbindet die sich überall in der Welt an diesem Fest beteiligen. Im folgenden Jahr habe ich dann ein Gruppenritual organisiert mit meinem Zirkel. Und dann hatte ich angefangen die offenen Rituale anzubieten um auch anderen Menschen die Möglichkeit zu geben, mit Gleichgesinnten zu feiern.
Wenn du die Göttin Hekate verehrst, oder an ihr Interessiert bist, wird die Teilnahme an dem Ritual dir sicherlich eine Bereicherung bringen. Es gibt bei youtube auch einige Videos zum Ritual- mit wunderbaren Bildern von Schreinen, aufnahmen des Rituals in vielen Sprachen und im Internet finden sich viele Erfahrungsberichte.