Auch dieses Jahr organisiere ich wieder ein offenes Ritual zum Ritual ihrer Heiligen Feuer, mehr dazu findet ihr hier:
https://hekate-tempel.net/2018/04/13/offenes-ritual-zum-ritual-ihrer-heiligen-feuer/
Auch dieses Jahr organisiere ich wieder ein offenes Ritual zum Ritual ihrer Heiligen Feuer, mehr dazu findet ihr hier:
https://hekate-tempel.net/2018/04/13/offenes-ritual-zum-ritual-ihrer-heiligen-feuer/
Während des Winters habe ich mich ausgeruht und die Gemütlichkeit im Haus genossen, jetzt wo der Frühling naht und die Märzenbecher auf unserer Wiese blühen, freue ich mich auf das Anlegen meines Hexengartens, letztes Jahr sind schon die ersten Pflanzen in die Erde gekommen, Tollkirschen, Rauten, Knollen vom Eisenhut, Bittersüßer Nachtschatten, Jasmin und Wermut. Ich habe als Versuch auch ein Beet mit viel Sand ausgefüllt und Kies und dort zwei Alraunen angepflanzt im Herbst (eine Herbstblühende und eine Frühjahrsblühende) und bis zu den richtig kalten Frosttagen vor einigen Wochen sahen sie über den Winter auch weitaus besser aus, als die Alraunen die ich drinnen in Kübeln überwintere. Ich hoffe das sie auch die letzten Frosttage gut überstehen. Ich habe die ersten Samen begonnen im Haus in Töpfe zu pflanzen, Purpurwinden, Stechapfel, Chilli und Jalapenos. In den Garten direkt kommen dann bald noch viele Wildkräuter und Blumen, Sonnenblume, Levkojen, Kapuzinerkresse und Ringelblumen. Dann warte ich noch auf die Samen von nachtblühenden Pflanzen für den Hexengarten und werde den Garten nach und nach mit anderen Hexen- und Heilpflanzen bestücken, für meine Pulver, Tränke, Räucherwerk , Öle und Rezepturen. Und im Frühjahr will ich einen großen Steinaltar für Hekate aufbauen, im hinteren Teil des Gartens, zwischen alten Obstbäumen, für die Gruppenrituale und werde auch andere besondere Orte im Garten Schaffen für meine Magie und die Wesenheiten des Gartens.
Als ich vor einigen Jahren mit diesem Blog begann habe ich viel über traditionelle Hexenkunst geschrieben und über meine Rezepturen und möchte diese Themen wieder mehr in nächster Zeit hier einfließen lassen.
Während des Winters war ich recht zurückgezogen, langsam kommt mein Bedürfnis für soziale Kontakte wieder mehr zum Vorschein. Jetzt im März werde ich in Hameln einen magischen Stammtisch ins Leben rufen, offen für Magie Praktizierende und Interessierte aus den verschiedenen Traditionen und Pfaden der Magie. Und bin schon sehr gespannt wie dieses Projekt anlaufen wird.
Ein anderes Projekt das mir schon länger im Kopf herum geistert, ist ein heidnisch-magisches Netzwerk ins Leben zu rufen, für Menschen die im und ums Weserbergland wohnen um sich online etwas zu vernetzen. Ich hatte auch die Idee hier auf meiner Webseite eine extra Seite einzurichten für Hexen im Weserberland, die als ein ähnliches Netzwerk dienen soll, denn viele Hexen leben heute in den Großstädten, doch ich denke das auch in den ländlichen Gebieten viele leben, aber mehr im Verborgenen bleiben. Und ich möchte lokal in meiner Region etwas auf die Beine stellen, dass Hexen hier im Weserbergland sich leichter vernetzen können untereinander, aber beide Pläne sind noch nicht voll ausgereift. Und auch über die lokalen Kraftorte, Kultstätten und Naturtempel wollte ich eventuell mehr schreiben, denn das Weserbergland ist von diesen besonderen Orten durchzogen und ich habe jetzt das Glück in der Nähe des Sagenumwobenen Iths zu leben und habe einige dieser Orte in meiner direkten Umgebung. In den letzten zwei Jahren bin mit meinem Partner zu vielen der Kraftorte im Weserbergland gefahren, um mich in die Orte hinein zu spüren und mein Partner hatte Bilder von diesen Orten gemacht, bei unseren Besuchen und trotzdem gibt es noch viele Orte hier, die wir noch nicht besucht und erkundet haben.
Im Mai und September werde ich über mein Heiligtum der Hekate Pasikrateia wieder offene Rituale organisieren. Und bin am Überlegen auch wieder einige Workshops oder Seminare anzubieten, vielleicht aber dies erst im kommenden Jahr.
Ansonsten freue ich mich einfach darauf das Jahr zu genießen.
Seit ungefähr 60 Jahren wird Hexenkunst als eine Religion wahrgenommen, jedenfalls in der westlichen Welt. Es wimmelt von Informationen über moderne Hexenrituale im Internet und auch in Büchern. Jeder der ein Interesse an Hexen hat, kann sich heute leicht Informationen beschaffen. Hexerei wird auch in Filmen, Serien und Fantasy Büchern immer positiver dargestellt- was eine sehr gute Wendung ist aus meiner Perspektive
Die religiöse Seite der Hexenkunst wurzelt in Jahreszeitlichen Festen (Sabbaten), Vollmondfesten (Esbaten) und den Ritualen zu diesen Festivitäten. Auch in der Verehrung der Gottheiten bei diesen Ritualen. Es gibt Hohepriesterinnen und Hohepriester die Coven leiten, einzelne Hexen die Workshops im Internet anbieten und Interessierten Informationen darüber geben- wie sie selbst Hexe werden können und damit ein Teil der Religion werden können. All dies ist eine durchaus positive Entwicklung. Hexenkunst wurde vom Stigma des diabolischen befreit. Doch neben dieser religiösen Seite der Hexenkunst, gibt es noch eine andere. Hexenkunst ist durchaus auch eine Art magisches Handwerk- das wie jedes Handwerk eine Begabung erfordert. Und neben dieser Begabung auch Fleiß, Ausdauer und Hingabe.
Vor gar nicht allzu langer Zeit waren Hexen in der Folklore Menschen, die von Geburt an, gewisse Begabungen besaßen und damit anders waren als die Anderen. Oder aber sie erhielten im Volksglauben ihre Begabungen durch einen Pakt mit dem „Teufel“ (hinter diesem Pakt verbirgt sich nichts anderes als die Verbindung zu den alten Göttern und Geistern, die vom Christentum verteufelt wurden).
In jeder Kultur gibt es Menschen die mit besonderen spirituellen Begabungen geboren werden. Menschen die von Natur aus einen Zugang zur anderen Welt haben- egal ob wir diese jetzt Unterwelt oder Anderswelt nennen. Und ich denke auf diese Sichtweise bezieht sich auch die ursprüngliche Bedeutung des Wortes Hexe- jemand der auf dem Zaun zwischen den Welten ist, oder in der Hecke sitzt, ein Grenzgänger, jemand der mit der anderen Seite verbunden ist. Hexen sind mit der Unterwelt verbunden, jener anderen Welt, die neben unserer alltäglichen Welt liegt. Der Welt der Geister, in der das schöpferische Potential für alles liegt, aus der die Träume aufsteigen, Visionen und Eingebungen, aus der Kreativität und schöpferische Kraft fließen.
Und auch heute noch gibt es natürliche Hexen, Menschen die einen starken Zugang zur Unterwelt haben und durch diesen Zugang, Begabungen und Fertigkeiten besitzen. Sie sind einfach Hexen. Viele von ihnen verstehen anfangs nicht was sie sind, wollen normal sein und sich anpassen, fühlen sich anders und fremd und passen oft nicht richtig in die sozialen Gefüge um sie herum. Bis sie ihre Andersartigkeit annehmen und für sich akzeptieren, dann beginnt ein Veränderungsprozess. Die Begabungen die man anfangs versucht hat zu unterdrücken, werden erkundet, kultiviert und als wertvoll begriffen. Aus der Akzeptanz des anders seins- wird ein Selbstvertrauen das dazu führt, das man nicht mehr versucht sich künstlich anzupassen sondern einfach ist und auslebt wer man wirklich ist.
Aus diesem Blickwinkel hat Hexenkunst weniger etwas mit Religion zu tun, sondern mit dem annehmen und ausleben des eigenen Potentials. Wenn Hexen anfangen ihre Verbindung zur anderen Welt zu kultivieren und auszuleben, dann werden sie zu lebendigen Verbindungen zwischen den Welten, mit einem Fuß in der Ordnung der Menschenwelt, mit dem anderen Fuß im kreativen Chaos der Natur. Durch uns Hexen kommt die Kraft der Unterwelt in die Menschenwelt, mit all ihrem kreativen Potential. Hexen sind oft individuell und unkonventionell, hinterfragen die sozialen Werte und Normen, folgen ihren eigenen Regeln, sie sind erfüllt von einer inneren Kraft und wissen diese zu verwenden, sie haben Verbindungen zu hilfreichen Geistern, zu den Ahnen und den alten Göttern, lebendige Verbindungen die nicht auf einem Glauben basieren- sondern auf persönlicher Erfahrung und Interaktion mit diesen alten Kräften. Wenn ich hier von der Unterwelt schreibe, meine ich nicht ein dunkles, kühles Reich das von den Schatten der Toten besiedelt wird und auch nicht die feurige Hölle der christlichen Mythologie, sondern das Reich der schöpferischen Möglichkeiten, den fruchtbaren Schoß der Schöpfung, aus dem sich alles in die materielle Welt ergießt und zu dem alles wieder zurück strömt. Natürlich ist dieser Ort das Reich der Geister, der Träume und das Sammelbecken des normalerweise verborgenen und unsichtbaren, die Welt hinter unserer Welt und doch ein Teil von ihr.
Seit der Christianisierung glauben die Menschen seit vielen Jahrhunderten, dass Hexen mit dem Teufel im Bunde stehen- in Wirklichkeit stehen sie mit der Unterwelt in Verbindung, mit den alten Göttern und Geistern, mit dem Land und seinen Wesenheiten. Der legendäre Teufelspakt ist nichts weiter als eine Metapher für die tiefe Verbindung, die Hexen zu den alten Göttern hatten und haben, zu den Kräften die von der Kirche im wahrsten Sinne verteufelt wurden. Diese Kräfte, Gottheiten und Wesenheiten sind verbunden mit der Natur und der natürlichen Ordnung, sie fordern von den Menschen keine Askese, kein Abwenden von der Welt, kein Verzicht auf die angenehmen Seiten des Lebens. Im Gegenteil sie fördern ein freudvolles Leben- ein Leben das erfüllt ist von Freude, Ekstase, Liebe, Kraft und Magie. Und auch dies spiegelt sich in uns Hexen wieder- durch unsere Verbindung zur Unterwelt und zu den alten Kräften können wir diese Qualitäten wieder in die Welt bringen, den uralten Samen der Magie neu sähen, in unserem eigenen Leben- und durch unser Leben in den Leben der Menschen die mit uns verbunden sind. Aus der Sicht der Kirche waren die alten Götter nichts weiter als böse Dämonen und Teufel, die Natur sollte unterdrückt und sich untertan gemacht werden, die guten Seiten des Lebens wurden perversiert und zur Sünde erklärt, die Hexe wurde zur Verbündeten der sündigen Seite des Lebens, zur Verbündeten des Teufels und des Chaos und dadurch auch zum Sündenbock für allerlei Unglücke. Statt sich der Askese hinuzugeben, geben sich Hexen der Freude hin, statt die Welt als Jammertal zu sehen, sehen Hexen die Welt als göttlich und heilig, statt das Göttliche in einem fernen Himmel zu suchen, wissen Hexen das das Göttliche in uns ist und in der Welt. Statt sich dem Leben und der Natur zu entsagen, geben wir uns dem Leben und der Natur hin, statt die Natur zu bändigen und zu unterdrücken, lernen wir von ihr und wissen das wir ein Teil von ihr sind. Statt Phantasie und Kreativität zu unterdrücken, nehmen wir sie an und statt Magie als etwas böses und unheimliches auszulegen, sehen wir Magie als unser schöpferisches Potential und als unser mächtiges Werkzeug zugleich.
In einer gewissen Weise sind Hexen wie Unkraut das in einem Garten gedeiht. Die Menschen können noch so sehr versuchen das wilde, ungewollte und chaotische aus ihrem Garten zu vertreiben, doch die Natur bringt immer wieder die Samen der Unkräuter in den Garten. Ein Teil der kreativen natürlichen Ordnung, die selbst einen künstlich gepflegten Garten schnell wieder einnimmt, wenn man unachtsam wird. Ebenso ist es mit Hexen. Menschen können noch so sehr versuchen das Andere zu verbannen, Menschen die anders sind auszugrenzen oder gar zu verfolgen- dies ändert nichts daran das es immer wieder Menschen gibt die wie Unkraut, in den gezähmten Strukturen auftauchen und diese hinterfragen, Hexen bringen das schöpferische Potential der Unterwelt und der Natur in die Strukturen der Menschen.
Natürliche Hexen sind frei und ungezähmt, folgen ihren eigenen Moralvorstellungen, sind in Kontakt mit ihrer inneren Kraft und nutzen diese- jedenfalls im Idealfall. Leider gibt es viele natürliche Hexen die ihre eigene Natur nicht verstehen, oder nicht annehmen können, die sich vor ihren Begabungen fürchten (durch Jahrhunderte alte Vorurteile und Unwahrheiten beeinflusst) oder versuchen einem Pfad zu folgen der eigentlich nicht für sie passt und eher ihren Zugang zu ihrer eigenen Macht und ihre Verbindung zur Unterwelt beschneiden, statt diese zu fördern.
Wenn der Same des Potentials nicht gewässert wird und nicht auf nahrhaften Boden trifft, dann verkümmert er. Eine Begabung oder ein Talent zu haben ist erst der Anfang. Wenn dies nicht gefördert wird, dann liegt das Talent bracht und die Begabung wird nicht ausgebaut. Hexen müssen ihre Talente, Fertigkeiten und Begabungen ausbauen, ihr Leben mit praktischer Magie erfüllen, die Verbindungen zu den Kräften und Göttern pflegen und hegen, die Verbindung zur eigenen Kraft immer wieder neu entdecken und wertschätzen und die eigene Andersartigkeit annehmen. Dann entwickelt sich das Potential der Hexen und wir beginnen über uns hinaus zu wachsen. In jeder Hexe brennt eine Flamme, ein magisch-spiritueller Funken. Diese Flamme können wir schüren und anheizen damit in uns ein starkes Licht scheint, ein Hexenfeuer das unsere eigene Kraft verkörpert und unsere Verbindung zur Unterwelt. Und in unserem Blut strömt diese Flamme ebenso, die Verbindung zu den Hexen die vor uns die alten Verbindungen geknüpft haben und uns unser Potential schlummernd in unserem Blut hinterlassen haben, doch es liegt an uns selbst dieses Potential zu erwecken und das Hexenfeuer in uns hell brennen zu lassen, im hier und jetzt.
Praktische Umsetzung:
Hexen können ihr Potential ausbauen in dem sie ihre Begabungen nutzen, wirkt Zauber um euer Leben positiv zu beeinflussen, nutzt Divination um die Zukunft zu erhellen und mit den Geistern und Göttern zu kommunizieren, nutzt eure individuellen Talente im Alltag, verwendet eure Begabungen. Lernt neue Techniken der Zauberei, die euch begeistern und beflügeln, widmet euch der handwerklichen Seite der Hexenkunst- wie in Musiker der ein Instrument lernt, spielerisch aber mit Hingabe und Disziplin. Nicht jeder Zauber wird auf Anhieb funktionieren, nicht jeder Kontakt zu den Geistern wird fruchtbar sein. Alles im Leben ist eine Sache der Übung. Doch nur Ausdauer und Beharrlichkeit führen zum Ziel vermengt mit Spaß, Freude und Hingabe. Die religiöse Seite der Hexenkunst ist sehr erfüllend, die Rituale können die Seele bewegen und uns mit den alten Kräften um uns verbinden, die Jahreszeitlichen Feste helfen uns die Schönheit der Natur bewusst wahrzunehmen, die Zyklen von Tod und Geburt zu verstehen und uns mit Gleichgesinnten in Kontakt bringen. Doch die handwerkliche Seite der Hexenkunst fördert unser Potential, speist unsere persönliche Kraft, kann unsere Kreativität entfachen und hilft uns dabei unsere eigene Macht schöpferisch zu gebrauchen. Die Welt braucht wieder Hexen die mit ihrer eigenen Macht verbunden sind, die eigenmächtig sind und ihr Leben mit Magie erfüllen und schöpferisch gestalten. Widmet euch mit Freude, Hingabe, Begeisterung und Disziplin eurerHexenkunst, seit freudvoll und unkonventionell, hört auf eure Intuition, pflegt die Verbindungen zu euren Hilfsgeistern, zu den Ahnen und Göttern und nehmt eure Andersartigkeit an- denn in dieser liegt unsere größte Kraft.
Ich hatte hier auf meinem Blog schon etwas über die Veränderungen geschrieben, die mir das Leben durch die Trennung und Scheidung von meinem Ex-Mann, beschert hatte (hier und hier). Es fühlte sich für mich an, als wäre alles was mir Verwurzlung und Stabilität gegeben hatte, plötzlich instabil wurde und ich wusste über Monate nicht, wohin mich mein Weg führen würde und wie es weiter geht. Erst versuchte ich unser altes Haus alleine zu halten, als sich herauskristallisierte das dies nicht möglich ist, verschlug es mich in eine kleine verschlafene Stadt an der Weser (30 Kilometer entfernt von meiner gewohnten Umgebung), wo ich jetzt etwas über ein Jahr lang erstmal alles etwas sacken lassen konnte und wieder neue Kraft geschöpft habe. Anfang des Jahres begann ich dann nach einem neuen, dauerhaften Heim die Augen offen zu halten und jetzt zur Herbsttagundnachtleiche bin ich mit dem Großteil meines Umzuges fertig.
Statt in einer einsamen Hütte, in der ich alleine im Wald hause (wie ich es mir eigentlich ausgemalt hatte), hat mein Weg mich in ein kleines Dorf geführt, in ein Heim das ich mit meinem Partner teile, mit einem verwunschenen Garten in dem alte Obstbäume stehen und ich viel Platz für meine Kräuter habe. Manchmal geht das Leben Umwege und wenn man diesen Umwegen folgt, kann es sein das selbst aus Zeiten der Ungewissheit und der Not, sich die Dinge so verändern das sie sich nicht nur zum positiven wenden, sondern einen sogar noch Möglichkeiten offenbaren, die man gar nicht für möglich gehalten hätte.
In den letzten Jahren hatte sich mein Leben so angefühlt, als würde mein altes Leben, wie ich es damals kannte, sterben und vergehen, wie eine Pflanze die verdorrt ist und langsam sich auflöst. Danach fühlte sich alles in der Schwebe an und ich fühlte mich irgendwie wie ein Samenkorn das durch den Wind umher getrieben wurde, ohne Einfluss darauf zu haben, wohin der Wind das Samenkorn tragen wird. Jetzt fühle ich mich angekommen und es ist Zeit neue Wurzeln zu schlagen.
In meiner alten Umgebung war ich stark verwurzelt, ich fühlte mich mit der Landschaft verbunden, ich kannte die besonderen Orte, ich wusste welche Pflanzen wo wachsen, ich fühlte mich stark mit den Geistern der Umgebung verbunden und es fühlte sich so an, als wäre ich mit der Magie des Ortes verwoben. In meiner alten Umgebung fühlte ich mich immer angebunden, als würde die Magie dort die Landschaft durchfluten und ich fühlte mich selbst als ein Teil von dieser pulsierenden Kraft.
Als ich letztes Jahr diese Umgebung verlassen musste, fühlte ich mich entwurzelt und ich hatte das Bedürfnis möglichst schnell neue Wurzeln zu schlagen. Doch dies war gar nicht so einfach wie ich es mir vorgestellt hatte. In der kleinen Stadt in der ich wohnte, fühlte ich keine Magie, die durch die Landschaft pulsiert, ich fühlte mich nicht eingewoben und wollte dies ändern. Doch so sehr ich mich bemühte, meine Versuche wollte nicht so richtig Früchte tragen. Und ein Teil von mir wusste intuitiv immer das ich nur Übergangsweise an diesem Ort sein würde. Mein Partner der nur einige Kilometer von der kleinen Stadt entfernt wohnte, zeigte mir viele der besonderen Orte in der Umgebung, wir besuchten alte Kultorte, wanderten durch die Wälder, bestiegen die Berge und Hügel und schnell erkannte ich die Schönheit der Natur um mich. Hier waren die Wälder viel weitläufiger, die Natur abwechslungsreicher und vor allem streifen hier wieder Wölfe durch die Wälder und Luchse. Durch die Unternehmungen fühlte ich mich schnell heimisch in der Landschaft und der Umgebung, ich fühlte wie ich langsam neue Wurzeln schlug. In der kleinen Stadt gelang mir dies trotzdem nicht, aber ich war zufrieden damit das ich wenigstens mit der Landschaft und der Natur verwurzeln konnte. Und trotzdem vermisste ich dieses Gefühl, dass Magie durch die Umgebung pulsiert, wie ich es vorher in meiner Heimat gewohnt war. Mir war schleierhaft warum ich so viel Magie in meiner Heimat um mich spüren konnte und mich dort so eingebettet fühlte und warum dies hier in meiner neuen Umgebung sich so anders anfühlte.
Anfang des Jahres ging ich in einem Waldstück auf einem Berg spazieren und gab mich meinen Gedanken hin, ich sehnte mich nach dem Gefühl verwurzelt zu sein, angebunden zu sein und dann kam die Antwort auf meine Fragen wie ein Geistesblitz in mein Bewusstsein. Meine Verbindung zur Magie in der Landschaft lag nicht daran, dass es dort mehr Magie gab als hier, sondern es lag an mir selbst. In meiner Heimat war ich über die Jahre Verbindungen zu den Ortsgeistern eingegangen, ich war Verbindungen zum Land eingegangen und zu den Wächtern der Umgebung dort. Dies hat sich über die Jahre eingespielt und gefestigt und durch diese Verbindungen wurde mir der Zugang zu der Magie ermöglicht die ich in der Umgebung so selbstverständlich wahrnehmen konnte. Hier in meiner neuen Umgebung fehlte mir diese Verbindung zu den Wächtern und Wesenheiten.
Also begann ich im April diese Verbindungen zu knüpfen. Um die Walpurgisnacht herum, ging zu einer Höhle im Ith, der Ith ist ein besonderer Berg und war vermutlich für die Germanen ein heiliger Hain, viele Kutorte verteilen sich über den Berg, einer von diesen die Höhle die ich für mein Ritual ausgewählt hatte. Am Eingang der Höhle entzündete ich meine Laterne, bereitere meine Opfergaben vor- Kekse, Räucherwerk und Milch und stellte mich in einem recht formlosen und einfachen Ritual den Wächtern des Ortes und den Ortsgeistern vor. Ich brachte ihnen meine Opfergaben dar und teilte ihnen mit das ich mich nach dem Zugang zur Magie in der Landschaft sehne und das ich vorhabe mich hier in dieser Umgebung jetzt niederzulassen, irgendwo wo es passend ist für mich und das ich mich mit der Landschaft in einer ähnlichen Weise verwurzeln will, wie ich es in meiner Heimat tat. Das Ritual war nicht sehr spektakulär, ich fühlte zwar das ich die Aufmerksamkeit einiger Wesenheiten auf mich zog, aber ich dachte mir, das ich das Ritual dann nochmal wiederholen müsste einige Male. Ich bedankte mich und machte mich auf den Weg nach Hause.
Mein Plan war dann, das ich dieses Ritual auch noch an anderen Orten durchführen wollte, zum Beispiel an Kreuzungspunkten von Ley-Linien in der Umgebung, an anderen Kultorten und auf anderen Bergen hier, um mich so nach und nach den hier zuständigen Wächtern und Wesenheiten vorzustellen. Doch diese Rituale waren gar nicht mehr nötig. Einige Tage nach dem Ritual konnte ich die Magie in der Landschaft fühlen, ich fühlte mich genauso angebunden an diese Kraft, wie in meiner Heimat. Und nicht nur das, in den nächsten Wochen lernte ich besondere Orte durch Zufälle kennen und hörte durch Zufälle von Kultorten die nicht so einschlägig bekannt sind, beispielsweise gab es hier in der Umgebung einen Hexentanzplatz auf einem der Berge, der eine ähnliche Bedeutung hatte wie der Brocken im Harz. Durch das Ritual öffnete sich mir der Zugang zu der Magie der Landschaft und mir wurden neue Wege gezeigt mich mit dieser zu verbinden.
Anfang des Jahres wuchs auch mein Wunsch danach- jetzt ein dauerhaftes Heim zu finden umd dort endlich wieder mein Leben neu zu verwurzeln. Ich fertigte einen Talisman an und lud ihn mit dem Ziel auf, mir ein Heim anzuziehen, das meinen Vorstellungen entsprach, bzw. mich zu diesem Heim zu führen. Jetzt wo ich diese Zeilen schreibe, bin ich wie gesagt schon umgezogen, ich bin mit meinem Partner zusammen gezogen. Wenn ich morgens aufstehe, kann ich meine magischen Übungen im Garten machen, Nachts kann ich meine Rituale im Licht der Sterne und des Mondes zelebrieren und wenn ich hinten aus den Garten gehe, öffnen sich mir direkt die Felder und ich blicke hinauf zum Ith. Das Foto hier am Anfang des Artikels zeigt die Aussicht vom Garten hin zu diesem besonderen Berg. Hier fühle ich mich endlich wieder richtig zuhause, ich fühle das ich hier meine Wurzeln erneut tief wachsen lassen kann. Meine Wohnung im Haus ist fast fertig eingerichtet und ich werde in den nächsten Wochen beginnen einige Pflanzen in meinen Garten zu pflanzen, einige Pflänzchen hatte ich schon in den letzten Wochen aus einem Klostergarten in der Nähe als Jungpflanzen bekommen und in die Erde gepflanzt. Einige der Pflanzen von meiner Terrasse (in der alten Wohnung) sind auch schon in Töpfen hier und die restlichen werde ich bald auch hier in den Garten holen, viele dieser Pflanzen wuchsen schon im Hexengarten in meinem alten Heim, vor dem Umzug hatte ich sie in Kübel gepflanzt und seit dem wuchsen sie auf der Terrasse meiner Wohnung und jetzt bald werden sie ihre Wurzeln in die Erde schlagen hier in meinem neuen Heim, ebenso wie ich selbst. Und der Talisman ruht seit Vollmond in der Erde in meinem Garten, denn jetzt habe ich mein Heim gefunden. Und mit der Zeit wird auch hier mein Hexengarten neu entstehen.
Der Kessel ist eine deutschsprachige Zeitschrift über Heidentum, Naturspiritualität, Hexenkunst und Polytheismus (oder wie es die Zeitschrift selbst bezeichnet: Vielgötterei).
In der zweiten Ausgabe erkläre ich meine Version des klassischen Honey Jar Spell- aus der Hoodoo Magie. In der dritten Ausgabe findet ihr einen Zauber um euer Heim dauerhaft zu schützen- inspiriert durch die Hedge Witchcraft. Und in der aktuellen Ausgabe teile ich ein Ritual um sich mit den Geistwesen zu verbinden, die dich in deiner Nähe umgeben.
Hier findet ihr einen Link zu meinem Autorenprofil
Ich freue mich schon auf weitere Artikel von mir im Kessel, die voraussichtlich auch in kommenden Ausgaben aufgegriffenen werden.
Ich hatte nie das Bedürfnis mit „Dämonen“ zu arbeiten, oder mich tiefer mit den „Dämonen“ aus den Grimoarien wie dem Schlüssel Salomons zu befassen. Für mich war das irgendwie immer sehr christlich-jüdische Magie und gehörte nicht in mein persönliches heidnisches Weltbild. In meiner Verbindung mit Hekate hatte ich mich durchaus mit den Daimonen der griechisch-römischen Antike beschäftigt und auch durchaus die Daimonen in meinen Theurgie Experimenten angerufen, die Hekate unterstehen, doch eher als ein schwarmhaftes Kollektiv von Wesenheiten. Und habe auch regelmäßig mit Aradia gearbeitet, die ich persönlich in die Kategorie Daimon einordnen würde, doch bis auf Aradia hatte ich hatte bis vor einiger Zeit nicht einen individuellen „Dämon“ mit eigenem Namen und eigener Identität angerufen, schon gar nicht mit der Evokationsmagie aus den einschlägigen Grimoarien.
Tja wie heißt es doch so schön, in der Not wird man erfinderisch- oder vielleicht offener für andere Wege. Durch die Trennung von meinem Exmann und die damit verbundene Scheidung hatte sich meine finanzielle Situation zu einer sehr verzwickten Angelegenheit entwickelt. So verzwickt das meine magischen Bemühungen in dieser Hinsicht kaum Spielraum für Veränderungen oder Verbesserungen erschaffen konnten.
Anfang des Jahres viel mir in dem Buch – Strategic Sorcery- von Jason Miller, ein Ritual auf, bei dem der Autor dem „Dämon“ Bune empfiehlt für finanzielle Angelegenheiten und ein Ritual empfiehlt um mit Bune in Verbindung zu kommen. Nach einigen Überlegungen habe ich dann das besagte Ritual für mich angepasst und dann Bune angerufen mit dem Ziel mir in meinem Finanzchaos zu helfen.
In dem Ritual hatte ich mich mit Hekate verbunden und in ihrem Namen einen Kreis gezogen, das Siegel von Bune angefertigt und den „Dämon“ dann mit Räucherwerk als Opfergabe angerufen. Die Verbindung kam sehr schnell und sehr klar zustande, Bune fühlte sich sehr förmlich an, wie ein Anwalt, aber sehr positiv. Bune fühlte sich in keiner weise bedrohlich oder furchteinflössend an. Und schon einige Wochen nach dem Ritual begannen sich die ersten Ergebnisse zu zeigen. Und innerhalb einiger Monate veränderten sich viele Aspekte meiner Problematik sehr positiv für mich und wendeten sich zum Guten. In der Zeit hatte ich mich noch weitere Male mit Bune verbunden und jetzt fühlte sich Bune eher weiblich an, sehr warm und sonnig.
Ich bin Bune sehr dankbar und möchte mit diesem Artikel seinen/ihren Namen ehren und kann diese Wesenheit als Ansprechpartner in Geldangelegenheiten wärmstens weiterempfehlen. Natürlich mit einem konkreten Plan den man mit Hilfe von Bune realisieren will.
Bune ist ein Daimon der in den klassischen Grimoarien als männlich beschrieben wird, wie alle „Dämonen“, doch heute von vielen als weiblich wahrgenommen wird. Bune kann wie gesagt sehr hilfreich in Geldangelegenheiten sein, er/sie ist aber auch mit Nekromantie verbunden, in diesem Bereich habe ich mit ihm/ihr allerdings noch keine Erfahrungen gemacht. Bune fühlt sich für mich sehr positiv an, sehr warm und sonnig. Von der Energie her wie eine Mischung aus der Energie von Jupiter und Sonne. In dem Ritual von Jason Miller wird er/sie dem Engel Jupiters unterstellt und ist mit dem Schützen verbunden, in anderen Analogien ist er/sie mit der Sonne und dem Löwen verbunden. Beide Zuordnungen fühlen sich für mich stimmig an. Da Bune ein Herzog ist in der Ars Goetia wird er auch mit der Venus verbunden- was aber mit dem Rang des Herzogs verbunden ist und nicht mit seinem Wesen direkt.
Durch die Verbindung zu Bune hat sich auch mein Verständnis der „Dämonen“ sehr gewandelt. Ich sehe sie nicht mehr als Wesenheiten die ihren Platz nur in der jüdisch-christlichen Evokationsmagie haben, sondern betrachte sie jetzt eher als sehr alte und weise Wesenheiten, die ihre Wurzeln in den magischen Praktiken Ägyptens, Mesopotamiens und Babylons haben und deren Kraft und Einfluss in diesen Kulturen positiv war und auch bis in die griechisch-römische Spätantike fortlebte. Die Auslegung dieser Wesenheiten veränderte sich dann allerdings durch die christlich-jüdische Interpretation und wurde ins Negative verkehrt und verzehrt und diese Wesenheiten wurden so immer mehr verteufelt. Wenn man sich den „Dämonen“ mit diesem Wissen annähert und sich ihnen respektvoll nährt, statt sie mit Jahwe zu bedrohen, verändert sich das Bild schon gewaltig. Bune ist mir nicht dämonisch erschienen, sondern sehr positiv, freundlich und warm.
An diesem Wochenende fand der Mystica Hamelon statt, ein Mittelaltermarkt in der Innenstadt von Hameln, der jährlich im März stattfindet und auch von Jahr zu Jahr wächst.
Dieses Jahr trat die Pagan Folk Gruppe Waldkauz auf dem Müsterkirchhof auf. Wo einst der sagenumwobene Rattenfänger die Menschen von Hameln mit seiner Musik in den Bann zog, verzauberten jetzt die Musiker von Waldkauz die Besucher mit ihren Songs, die von Naturspiritualität inspiriert sind und mit einer ganz eigenen Magie die Brücke zwischen den Welten schlagen und die Zuhörer mit ihrer Musik in die Anderswelt führen.
Ich selbst wurde vor einiger Zeit durch Zufall auf die Gruppe Waldkauz aufmerksam, ich hörte „heidnische Musik“ auf Youtube, von diversen Künsterln und Interpreten, die wild von Youtube mir vorgespielt wurden (da immer wenn ein Song endet, ein weiter ähnlicher Song automatisch startet). An dem Abend spielte mir Youtube dann auch den Song „Heiden unserer Zeit “ vor und dieses Lied machte mich neugierig und ich hörte in andere Stücke rein die von Live Auftritten auf Youtube zu finden waren.
Am Freitag besuchte ich mit einigen Freunden und Bekannten den Mystica Hamelon, als wir über den Markt schlenderten fiel uns das Programmheft in die Hände.Und ich war sehr überrascht als ich unter den diversen Gruppen von Musikern, Schaustellern und Vorführungen auch den Namen Waldkauz fand. Leider war ihr Auftritt an dem Nachmittag schon im vollen Gange als ich den Flyer entdeckte, aber wir konnten dann noch einige Lieder hören. Am Samstag besuchte ich den Markt dann nochmals mit meinem Partner und wir gingen gezielt zum Auftritt, die Gruppe spielte ungefähr 1,5 Stunden ihre Lieder und entführte das Publikum in die Anderswelt. Und ich fand es sehr gut, das sie auch ihren Song- „Heiden unserer Zeit“- spielten. Auch mein Partner der eigentlich mit Heidentum nicht viel am Hut hat, war von der Darbietung der Künstler sehr angetan.
Waldkauz spielt im Laufe des Jahres noch auf weiteren Mittelaltermärkten. Im April hat die Gruppe ein Konzert in Hildesheim und mehr Informationen findet ihr auf ihrer Homepage: http://www.wald-kauz.de/
In der Zweiten Ausgabe des Kessels könnt ihr ein Interview von ihnen lesen (und in der gleichen Ausgabe findet ihr auch von mir Anweisungen für einen Honigglas Zauber).
Ich kann es nur wärmstens empfehlen sich Waldkauz auf den kommenden Mittelaltermärkten live anzusehen, oder ihr Konzert in Hildesheim zu besuchen.