Als wir im März in unser eigenes kleines Hexenhaus gezogen sind und der Umzugs-, Auspack- und Einräumstress endlich hinter uns lag, habe ich begonnen mich mit den Geistern unseres neuen Heimes zu verbinden.
Vielleicht sollte ich erstmal kurz erklären was für Geister sich normalerweise in einem Heim niederlassen.
Im animistischen Weltbild ist alles in der Natur beseelt und von Geistern erfüllt, jeder Baum, jeder Stein, jede Quelle- alles ist von Geistern erfüllt. All die Opferrituale die seit Jahrhunderten von Menschen ausgeführt werden, dienen dazu, sich mit den Geistern zu verbinden, die einen umgeben und sie wohlwollend zu stimmen.
In und um jedes Haus gibt es Geister. Zum einen sind es die Geister des Bodens, die Geister des Grundstücks auf dem das Haus erbaut wurde. Geister die eigentlich für das Wachstum und Gedeihen auf dem Land zuständig sind- kurzum die Ortsgeister. Dann kann es vorkommen, dass noch Geister der vorherigen Bewohner anwesend sind und diese sich in dem Haus noch aufhalten, meist sind es aber eher Echos ihrer Gefühle, Eindrücke und Erlebnisse die in einem Heim verbleiben. Dann die Geister die in den Volkssagen als Hausgeister beschrieben werden und den Menschen helfen oder ihnen Streiche spielen. Auch das Haus selbst hat einen Geist, das Haus bezieht seinen Geist aus den Materialien aus dem es gebaut wurde, aus den Erlebnissen, Gefühlen und Erfahrungen der Menschen und Tiere, die in dem Haus lebten und auch aus den Geistern die das Haus umgeben- ein kollektiver Geist der das Haus erfüllt und beseelt.
In den ersten Wochen ging es erstmal darum zu reinigen, das Alte auszukehren, den hier anwesenden Geistern Opfergaben zu bringen: Milch, Räucherungen und Honig.Vor allem ging es darum ein Gefühl für die Geister hier zu bekommen. Es waren einige dabei, die nicht sehr förderlich für unser leben hier waren, andere die sehr offen uns gegenüber waren (und sind). Einige Geister musste ich verbannen, mit anderen haben wir uns angefreundet. Andere haben sich in Bereiche des Heims zurückgezogen, die wir selten betreten (Ecken im Stall, der Dachboden). Auch die Geister aus unserer alten Wohnung (die uns hier her begleiten konnten) mussten hier integriert werden, auch meine Familare, Schutzgeister und die Ahnen. Als Fokuspunkt für meine Familare, Ahnen und Schutzgeister habe ich einen kleinen Kamin aufgebaut, der den Herd unseres Heimes symbolisiert. Dort verbinde ich mich mit ihnen und sie bekommen ihre Speise- und Räucheropfer. Auch mein Handwerkszeug befindet sich an diesem Herd, mein Hexenkessel, mein Besen, der gegabelte Wanderstab, mein Zauberstab aus Eibenhozl, eine Rassel und eine kleine Trommel.
Nach einigen Wochen hier in unserem Heim, habe ich bemerkt das immer mal wieder fremde Geistwesen im Haus anwesend sind. Wir wohnen hier am Fuße eines alten Galgenhügels, die letzte Hinrichtung war in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Hinzu kommt, dass wir an einem Geisterweg leben, dies sind Wege die alte Friedhöfe miteinander verbinden, meist liegen diese Wege an den Ley-Linien (energetische Linien die besondere Kraftplätze verbinden) und Geister von Verstorbenen werden über diese Wege geleitet, zu bestimmten Schwellenorten, an denen sie die Schwelle überschreiten können. So ist es nicht verwunderlich, dass einige von ihnen sich durch die Sachen die ich so mache angezogen fühlen.
Also hieß es Schutz, Schuzt und nochmals Schutz. Amulette die ich ums Haus vergraben habe, eine Hexenflasche vor der Eingangstür, ein Schutzkreis ums Haus. Und es hat auch geholfen, die Besuche sind weniger geworden, aber ab- und an scheint schon noch etwas durchzukommen. Aber nicht mehr so penetrant wie vorher.
Und mit den Geistern hier auf unserem Grundstück und unseres Hauses wachsen wir immer mehr zusammen, was vermutlich der beste Schutz ist.