„Bast is a rarity, the Goddess of the moon and of the sun, she represents the duality in the women- docile and yet aggressiv, nurturing and yet feroucios…“ Zitat aus dem Film Catwoman
Als ich als Teenager anfing mich mit der Göttin Bast zu beschäftigen (damals nannte ich sie noch Bastet) habe ich mich in neuheidnischen Büchern über sie eingelesen, später dann auch im Internet. Wobei ich meine Informationen damals nicht sehr hinterfragt habe, ich habe einfach geglaubt, was andere über diese Göttin schreiben.
Und so hatte ich wie viele andere, wenn sie an Bast denken die nette, verspielte, verschmuste Katzengöttin von nebenan vor Augen. Doch wenn ich mich Bast in Ritualen angenähert habe, hat sie sich anders angefühlt- was mich damals ziemlich verunsichert hat. Ich habe sie eher wild, kämpferisch und voller Kraft wahrgenommen.
Erst später fing ich an die Informationen etwas zu filtern und nicht alles zu glauben, ohne es zu hinterfragen (und ähnlich erging es mir damals auch mit der Göttin Hekate, die auch immer ganz anders dargestellt wurde, als ich sie wahrnahm).
Wie ihr im ersten Teil dieses Artikels erfahren habt, war Bast im alten Ägypten nicht die nette Schmusekatze von nebenan. Die Autoren der Seite per-bast.org fassen ihr Wesen sehr gut zusammen: „Als das Auge von Ra und die Bestraferin der Feinde von Ma’at, ist Bast ausgestattet mit der Anmut, Stärke, Schnelligkeit und Grausamkeit der Wildkatze. Sie verströmt den Liebreiz, die Ausdauer und die Listigkeit einer domestizierten Katze und auch das Potential zur rohen, brutalen Kraft eines Löwen“.
Ich nehme sie mit meiner inneren Wahrnehmung als eine schwarze Löwin wahr oder als eine schwarze geschmeidige Katze, die allerdings sehr groß ist. Als Panther, Leopardin und seltener auch als getupfte Wildkatze. Oft auch als eine Frau halb Katze halb Mensch- schon fast wie eine Art Wergeschöpf.
Ihre Kraft fühlt sich für mich sehr stark an, voller Leidenschaft und Macht. Sie ist unbändig, wild und frei, ordnet sich niemanden unter, wenn SIE dies nicht so will. Sie ist voller Kampfgeist, Lust und liebt die Ekstase. Doch sie ist auch sanft, anmutig und voller Grazie. Sie ist unberechenbar und man sollte sie sich lieber nicht zur Feindin machen. Sie ist sehr beschützend, kann dabei auch grausam und unerbittlich sein. Sie liebt es ebenso zu tanzen, wie zu kämpfen, zu jagen als auch behaglich zu sein. Sie fühlt sich für mich sehr sonnig und feurig an, doch ich kann auch verstehen, warum viele sie heute als eine lunare Göttin sehen. Denn sie hat auch neben ihrer solaren Seite einen Bezug zur Nacht und der Unterwelt (immerhin schützt sie Ra auf seiner nächtlichen Reise durch die Unterwelt). Sie ist eine vielseitige Göttin die einen viel lehren kann. Machtvoll zu sein und sie eigene Kraft nicht zu fürchten, für die eignen Ziele und Ideale einzustehen und auch zu kämpfen, sowohl für sich selbst- als auch für jene die man liebt. Sie lehrt einen die guten Dinge des Lebens zu genießen, freudvoll zu sein, die eigene wohlwollende Seite ebenso zu lieben, wie auch die aggressive, kämpferische und wilde Seite in jedem. Den eigenen Moralvorstellungen zu folgen, statt denen von anderen, das zu tun was man wirklich will und stolz auf sich selbst zu sein.
Viele beschreiben Bast als eine Göttin des Tanzes, des Feierns, der Sexualität, der Freude und der Musik. Ich sehe sie eher als eine ekstatische Göttin und das Tanzen, Feiern, guter Sex und Freude nur Aspekte oder Ausdrücke ihres ekstatischen Wesens sind. Ebenso wie ihre aggressive, wilde und rohe Seite. Sie liebt die Ekstase, sie liebt es ebenso zu tanzen und zu feiern, wie sie es liebt zu jagen und zu kämpfen- alles was sie tut, macht sie mit Hingabe und Leidenschaft.
Opfergaben:
Sie scheint süße, scharfe und feurige Dinge zu mögen. Ich Opfere ihr Ingwer, Chili, roten und schwarzen Pfeffer, Muskatnüsse und Muskatblüten, Zimt. Kardamom, Lorbeer. Sie mag auch Fleisch, Früchte, rote Säfte/Wein, sie mag es wenn man für sie trommelt, rasselt und auch tanzt. Sie erfreut sich an der Leidenschaft der Menschen, die sie verehren. Sie mag auch Honig, Zucker, Sesam, Kuchen, Milch, Blumen. Rosenwasser, Orangenwasser, blumige, scharfe oder feurige Düfte. Jasmin- und Rosenblüten. Farben die ich mit ihr verbinde sich Schwarz, Rot, Gold, Purpur und Violet. An Steinen Tigeraugen, Rubine, Rosenquarz und schwarzen Turmalin.