Heute Morgen habe ich eine rote Kerze mit Rosengeranienöl gesalbt (das ich dieses Jahr selbst hergestellt habe). Ich habe firsche Patchouliblätter, Jasminblätter und Rosengeranienblätter gepflückt (die Pflanzen stehen zur Überwinterung in der Küche). Und diese in einem Kerzenglas um die gesalbte Kerze drapiert.
Die Kerze habe ich in meinem Herdschrein entzündet und Hekate in ihren Erscheinungsformen als Kourotrophos (Nährerin), Phosphoros (Lichtbringerin) und Soteria (Erlöserin) angerufen. Ich habe sie darum gebeten mein Heim und Leben mit Harmonie, Kraft und Gleichgewicht zu erfüllen. Ich habe die Geister der Kräuter um ihren Segen gebeten und meine ätherische Kraft in die Flamme der Kerze geleitet, zusammen mit meinen Emotionen und meinem Willen. Und die Kraft/Energie der Kräuter habe ich mit meinem Willen ebenfalls in den Zauber hineingewebt. Ich habe erneut den Kräuterhonig (den ich im März angesetzt hatte) geräuchert als Opfergabe für die Göttin (und auch auf direkter Räucherkohle duftete er sehr angenehm).
Oft können magische Handlungen und religiöse Handlungen Hand in Hand gehen, manchmal sind die Übergänge fließend. Und in seiner ursprünglichen Bedeutung hat das Wort Religion etwas sehr mystisches und magisches- Religio bedeutet zurückbinden- sich mit etwas verbinden, durch diese Verbindung das Göttliche direkt zu erfahren. Die Religionen der Antike waren nicht Religionen des reinen Glaubens, sondern waren sehr mystisch. Es ging darum das Göttliche (die Göttinnen und Götter) direkt zu erfahren, ihre Kraft zu spüren. Sie waren erreichbar und erfahrbar für die Menschen. Opfergaben und symbolische Handlungen gehörten zu der Ausübung der Religion, sie schafften eine Brücke zwischen den Welten. Gebete waren nicht nur ein herunterleihern von auswendig gelernten und vorgeschriebenen Psalmen- sondern eine Zwiesprache mit den Göttlichen. Eine Interaktion- die Aufnahme einer Verbindung. Es ging nicht darum an die Gottheiten zu glauben, sondern sie zu erfahren. Heute sehnen sich viele Menschen nach spiritueller und religiöser Erfahrung, nach mystischen Erlebnissen. Und auch heute können die alten Göttinnen und Götter durch Opfergaben (wie Räucherwerk, Blumen, Kerzen, Speisen), Statuen und Bildnisse, Gebete, Anrufungen, symbolische Handlungen und Rituale erreicht werden. Auch heute können die alten Götter erfahren und erlebt werden. Ihre Religion ist lebendig- wenn man sich auf die alte Bedeutung des Wortes zurück besinnt. Religion verbindet- wenn sie praktiziert/ ausgelebt wird, die Menschen mit dem Göttlichen. Damals- wie heute. Und dadurch ist Religion in diesem Sinne etwas magisches, denn der direkte Kontakt zu dem Göttlichen transformiert und verwandelt einen, erzeugt Veränderung- und dies ist Magie.
Gebet an Hekate Soteira:
Hekate Soteria- Retterin, Erlöserin, Befreierin.
Himmlische Herrscherin, empyreische Königin,
strahlende bringerin des Lichts.
Hüterin des heiligen Feuers.
Bring mir dein Licht der Wahrheit, des Glaubens und der Liebe.
Spende Hoffnung, Kraft und Zuversicht.
Erfülle mein Heim/Leben mit deinem Licht,
erhelle die Dunkelheit,
mach aus Dunkelheit- Licht,
aus Chaos- Harmonie,
aus Negativen- Positives.
Io Hekate,
Io Soteira Io Soteira Io Soteria
Bin begeistert, weiter so