Bei Groß Berkel (Ortsteil von Aerzen) befindet sich der Todtenberg. Viele Menschen die von der Geschichte dieses Berges nichts wissen, wundern sich über den Namen. Viele denken, dass vielleicht ein Friedhof auf dem Berg ist. Doch dies ist nicht so.
Der Todtenberg war lange Zeit eine Richtstätte. Menschen wurden hier hingerichtet, enthauptet und erhängt. Bevor das Christentum sich in unserer Region „verbreitet hat“ war der Todtenberg ein germanischer Kultplatz. Die Heiden haben dort ihre Götter verehrt. Nach der Christianisierung wurde aus dem Kultplatz eine Richtstätte. Den Menschen aus der Region war der Berg unheimlich. Sie glaubten das dieser von Geistern heimgesucht wurde, einige Quellen berichten sogar von Menschen, die auf dem Berge bei Nacht von Werwölfen angegriffen wurden (und tatsächlich wurzeln die Werwolf Vorstellungen in Ritualen und Bräuchen der alten Heiden).
Die letzte Hinrichtung auf dem Todtenberg fand im 19. Jahrhundert statt.
Galgenhügel haben in der Hexenmythologie einen besonderen Stellenwert, in früheren Zeiten glaubte man, dass die Geister der Verstorbenen- all jener die dort ihr frühes Ende fanden, ihr Unwesen an den alten Galgenhügeln trieben. Hexen, Magier und Nekromanten nutzten diese Orte um sich mit den Geistern der Toten zu verbinden und ihre Hilfe für ihre Anliegen zu bekommen. Man glaubte auch, dass die alten Galgenhügel beliebte Hexentreffpunkte waren, wo sie ihre Sabbate abhalten und ihren gehörnten Meister anbeten. Erde von Galgenhügeln war eine beliebte Zutat für magische Pulver, die Erde wurde mit Friedhofserde und bestimmten Kräutern vermischt und dann mit jenen in Berührung gebracht, auf die der Hexenfluch wirken sollte.
Der Todtenberg bei Groß Berkel ist ein sehr ambivalenter Ort. Eine Wohnsiedlung reicht bis hoch zum Berg hinauf, der Berg der früher gemieden wurde, ist besiedelt. Doch die Straßennamen dort, verraten noch die Vergangenheit. Beispielsweise auf dem Thie (Richtplatz), Stöhnebrink, Unter- und Am Todtenberg sind Straßennamen in Groß Berkel. Viele Menschen die zugezogen sind, wissen auch garnichts von der Geschichte des Todtenberges. Doch man kann noch heute noch spüren, dass auf dem Berge Menschen zu Tode gekommen sind. Nachts ist es auch heute noch unheimlich auf dem Berg, man fühlt sich merkwürdig beobachtet, viele haben auch ein bedrückendes Gefühl, wenn sie auf dem Berg unterwegs sind. Doch neben diesen negativen Eigenschaften, kann man auch die Kraft des Berges wahrnehmen, man kann noch erahnen, dass der Berg einst mehr war, als eine Richtstätte- ein Ort der Götterverehrung.